Es sind freudige Nachrichten, die einen aber auch gleichzeitig nachdenklich stimmen: Im deutschen Aktienleitindex DAX ist der Frauenanteil in den Aufsichtsräten so hoch wie noch nie! Laut einer Studie der Personalberatung Heidrick & Struggles liegt der Frauenanteil aktuell bei 38%. Er ist somit um 1,8 Prozentpunkte höher als noch im Vorjahr und markiert damit einen neuen Rekord. Wir nähern uns also der Gleichstellung, sind aber noch lange nicht am Ziel angekommen. Laut der Studie können wir uns im internationalen Vergleich aber sehen lassen: Wir bewegen uns langsam, aber stetig in die richtige Richtung – und das ist auch wichtig! Eine Studie hat übrigens ergeben, dass die Nachhaltigkeitsperformance von Unternehmen mit einem diversen Aufsichtsrat höher ist als die von Unternehmen mit uniformen Aufsichtsräten. Noch ein Grund mehr also, den Wandel zu unterstützen.
Vielleicht bist du ja eben über das Wort "Aufsichtsrat" gestolpert? Lass uns nochmal im Detail ansehen, wofür der Aufsichtsrat eigentlich verantwortlich ist und wie er sich von einem Vorstand unterscheidet. Denn diese Begriffe und die Struktur eines Unternehmens können auf den ersten Blick ganz schön komplex wirken; wenn man sie einmal verstanden hat, dann ist es aber ganz leicht!
Der Vorstand: Die Top-Manager:innen mit dem höchsten Verdienst
Der Vorstand ist für das Tagesgeschäft und die Besiegelung von Entscheidungen innerhalb des Unternehmens verantwortlich. Er setzt sich aus Führungskräften zusammen, wie z.B. dem:der CEO (Chief Executive Officer), dem:der CFO (Chief Financial Officer) und anderen wichtigen Manager:innen. Ihre Hauptaufgabe ist es, den Geschäftsbetrieb des Unternehmens zu leiten, Strategien umzusetzen und sicherzustellen, dass die Unternehmensziele erreicht werden. Dafür werden sie auch entlohnt: Die DAX-Vorständ:innen haben Gehälter, die unter den höchsten im deutschsprachigen Raum sind.
Der Aufsichtsrat: Das Kontrollorgan, das mit Frauen viel bewegt
Der Aufsichtsrat fungiert hingegen als Kontroll-Mechanismus und vertritt die Interessen der Aktionär:innen, also von dir und mir. Vielleicht hast du schon mal etwas von einer Jahreshauptversammlung gehört. Hierbei kommen die Aktionär:innen eines Unternehmens zusammen und dürfen über die verschiedensten Themen abstimmen. Unter anderem eben auch darüber, wer in den Aufsichtsrat soll. Interessanter Fakt: Wenn du in einen ETF investierst, dann wirst du nicht zu jeder Hauptversammlung eingeladen, sondern dein ETF-Anbieter nimmt stellvertretend für dich teil. Stell dir einmal vor, du müsstest zu allen 1.600 Hauptversammlungen des MSCI Worlds gehen. Das wäre ja ein echter Vollzeit-Job!
Der Aufsichtsrat hat in einem Unternehmen unterschiedliche Aufgaben. Er nennt und überwacht bspw. den Vorstand. Darüber hinaus prüft der Aufsichtsrat Finanzberichte und stellt sicher, dass die gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Vorschriften eingehalten werden. Er überwacht die finanzielle Leistung des Unternehmens und wahrt die Interessen der Aktionär:innen. So kommt es auch, dass der Aufsichtsrat die Strategie eines Unternehmens überprüfen kann. Die Studie zu Beginn, die zeigt, dass mehr Frauen im Aufsichtsrat die Nachhaltigkeits-Performance verbessern, sollte jetzt etwas klarer sein.
Aktionärinnen, Vorständinnen und Aufsichträtinnen: Frauen im Dax
Die Trennung von Aufsichtsrat und Vorstand trägt dazu bei, dass Interessenkonflikte vermieden werden. Indem ein Aufsichtsrat den Vorstand überwacht, können Unternehmen von unterschiedlichen Perspektiven profitieren und es wird sichergestellt, dass die Aktionär:innen, also du und ich, nicht außen vor gelassen werden.
Schauen wir uns jetzt noch den Frauenanteil in der deutschen Vorstandsetage an. Dieser liegt aktuell bei 21,2% und ist damit so hoch wie noch nie. Vor 10 Jahren (damals waren 30 Unternehmen, anstatt heute 40 Unternehmen im DAX) lag die Frauenquote bei nur 6,8%. Übrigens: 85% der DAX-Vorstände haben mindestens eine Frau mit am Tisch dabei. Wir sind uns wohl einig: Das geht noch besser! Diese Ergebnisse haben wir vor allen Dingen erreicht, weil gesetzliche Vorgaben in Kraft getreten sind, die offensichtlich Früchte tragen!
Investieren in Chancengleichheit: Wie finde ich Unternehmen mit Frauen im Vorstand?
Haben wir dich auf den Geschmack gebracht und du möchtest das Themengebiet mit in dein Portfolio aufnehmen? Das Wort "Chancengleichheit" ist in aller Munde, aber nicht jedes Unternehmen lebt sie auch. Mit dem Global Gender Equality ETF (IE00BDR5H073) investierst du ausschließlich in Unternehmen, die die Chancengleichheit ernst nehmen, der Ungerechtigkeit aktiv den Kampf ansagen und mitverantwortlich dafür sind, dass die Chancengleichheit die Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient. Mit diesem ETF investierst du schwerpunktmäßig in die USA, Großbritannien und Australien. In diesem ETF, den du übrigens auch in der beatvest-App findest, geht es vor allen Dingen um die Chancengleichheit am Arbeitsplatz. Dieser ETF schließt Unternehmen, die in den letzten zwei Jahren aufgrund von Diskriminierung verurteilt wurden, kategorisch aus. Aber auch, wer gegen den United Nations Global Compact (Arbeitsrechte und Menschenrechte) verstößt, erhält keinen Zutritt zum ETF.
Merke dir also
Der Frauenanteil in DAX-Vorständen ist so hoch wie nie! Du kannst aktiv in Chancengleichheit investieren und wirst so zum Beispiel von einer besseren Nachhaltigkeitsperformance profitieren.
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