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Wie hoch ist der Aufschlag auf das Elterngeld bei einem Einkommen von 350 Euro vor der Geburt?

Eltern mit 350 Euro Einkommen vor der Geburt erhalten dank der Geringverdienerregelung eine Ersatzrate von 99,5 %. Das ergibt ein monatliches Elterngeld von 348,25 Euro – deutlich mehr als der Mindestbetrag. Die Regel sorgt für einen gezielten sozialen Ausgleich und sichert geringe Einkommen fast vollständig ab.

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Wenn du vor der Geburt deines Kindes nur ein geringes Einkommen hattest – zum Beispiel 350 Euro monatlich –, bekommst du beim Elterngeld nicht einfach nur den Mindestbetrag von 300 Euro, sondern profitierst von einem deutlichen Aufschlag.

Der Grund dafür ist die sogenannte Geringverdienerkomponente des Elterngeldes. Sie sorgt dafür, dass dir im Vergleich zu Besserverdienenden ein größerer Anteil deines vorherigen Einkommens ersetzt wird – in vielen Fällen fast vollständig.

In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie genau der Aufschlag berechnet wird, warum er existiert, und was er für dein Elterngeld bei einem Einkommen von 350 Euro bedeutet. Dazu gibt es eine Vergleichstabelle, Hintergrundinfos und konkrete Hinweise zur Berechnung und Antragstellung.

Was ist die Geringverdienerkomponente beim Elterngeld?

Das Elterngeld ist grundsätzlich eine Ersatzleistung, die einen Anteil deines wegfallenden Einkommens nach der Geburt ersetzt.

Die Standard-Ersatzrate liegt bei 65 % für Einkommen zwischen 1.240 € und 2.770 € netto. Wer mehr verdient, bekommt prozentual weniger ersetzt. Doch wer weniger als 1.000 Euro im Monat verdient, profitiert von der Geringverdienerregelung.

Konkret heißt das: Je niedriger dein Einkommen, desto höher die Ersatzrate.

Die Ersatzrate steigt für je 2 Euro unter 1.000 Euro um 0,1 Prozentpunkte – maximal bis zu 100 % Ersatz ab einem Einkommen von 340 Euro oder weniger. So soll sichergestellt werden, dass Familien mit geringem Einkommen nicht benachteiligt werden, sondern nahezu den vollen Betrag ihres früheren Einkommens erhalten.

Wie hoch ist der Aufschlag auf das Elterngeld bei einem Einkommen von 350 Euro vor der Geburt?

Hattest du vor der Geburt deines Kindes ein durchschnittliches Nettoeinkommen von 350 Euro, ergibt sich folgender Rechenschritt:

  • Differenz zu 1.000 Euro: 1.000 € – 350 € = 650 €
  • Anzahl der 2-Euro-Schritte: 650 € ÷ 2 = 325 Schritte
  • Aufschlag auf die Ersatzrate: 325 × 0,1 % = 32,5 Prozentpunkte
  • Neue Ersatzrate: Standardrate 67 % + 32,5 % = 99,5 %

Das bedeutet: Statt der üblichen 67 % bekommst du bei 350 € Einkommen eine Ersatzrate von 99,5 % – also fast dein komplettes Einkommen ersetzt.

Wie hoch ist das Elterngeld bei einem Einkommen von 350 Euro vor der Geburt?

Mit der Ersatzrate von 99,5 % ergibt sich:

350 Euro × 99,5 % = 348,25 Euro Elterngeld pro Monat

Das ist deutlich mehr als der Mindestbetrag von 300 Euro, den alle Eltern unabhängig vom Einkommen erhalten – auch ohne Berufstätigkeit.

Vergleich mit anderen Einkommensstufen

Die folgende Tabelle zeigt, wie sich das Elterngeld bei verschiedenen niedrigen Einkommen entwickelt:

Nettoeinkommen vor Geburt Ersatzrate Elterngeld pro Monat
340 € 100% 340 €
350 € 99,5% 348,25 €
400 € 97% 388 €
500 € 92% 460 €
700 € 83,5% 584,50 €
900 € 72,5% 652,50 €
1.000 € 67% 670 €

Diese Tabelle zeigt klar: Je niedriger das Einkommen, desto höher die Ersatzrate – und damit auch das tatsächliche Elterngeld.

Warum gibt es diesen Aufschlag auf das Elterngeld?

Die Idee hinter der Geringverdienerkomponente ist der soziale Ausgleich. Während Gutverdienende nur 65 % ihres Einkommens ersetzt bekommen (und damit deutlich unter ihrem vorherigen Lebensstandard liegen), sollen Menschen mit niedrigen Einkommen nahezu vollständig abgesichert werden.

Das Ziel ist, auch Eltern mit Minijob, Teilzeit oder unsicherer Erwerbssituation zu ermöglichen, Elternzeit ohne existenzielle Sorgen zu nehmen – und ihr Kind selbst zu betreuen.

Wie funktioniert die Berechnung des Aufschlags?

Die Elterngeldstelle rechnet nicht mit dem Netto auf deiner Gehaltsabrechnung. Stattdessen wird ein sogenanntes „Elterngeld-Netto“ berechnet – auf Basis des Bruttogehalts in den 12 Monaten vor der Geburt:

  1. Bruttolohn der letzten 12 Monate wird addiert
  2. Durchschnittswert pro Monat wird ermittelt
  3. Es werden pauschale Abzüge vorgenommen:
    • Steuerpauschalen (je nach Steuerklasse)
    • Sozialabgaben (ca. 21 %)
    • Arbeitnehmerpauschbetrag (102,50 € pro Monat)

Das Ergebnis ist dein Elterngeld-Netto, auf das dann die Ersatzrate angewendet wird. In deinem Fall mit 350 € Nettoeinkommen wird also sehr wahrscheinlich der tatsächliche Betrag nur geringfügig vom berechneten abweichen – und nahezu vollständig ersetzt.

Gilt trotzdem der Mindestbetrag von 300 Euro beim Basiselterngeld?

Ja – der gesetzlich garantierte Mindestbetrag von 300 Euro beim Basiselterngeld bleibt bestehen. Dieser greift vor allem für Elternteile ohne Einkommen vor der Geburt, zum Beispiel Studierende, Hausfrauen oder Eltern in Ausbildung.

In deinem Fall ist das aber nicht relevant, da dein berechnetes Elterngeld mit 348,25 Euro pro Monat über dem Mindestbetrag liegt.

Elterngeld für zwei Elternteile: Was gilt für eine Aufteilung?

Wenn du mit einem Partner gemeinsam Elterngeld beantragst, könnt ihr euch die Gesamtbezugsdauer von 14 Monaten aufteilen – wenn beide mindestens 2 Monate Elternzeit nehmen.
Wenn du allein erziehst, kannst du die vollen 14 Monate selbst nutzen.

In beiden Fällen wird der monatliche Betrag nicht gekürzt – die Bezugsmonate werden einfach aufgeteilt.

Wenn du vor der Geburt deines Kindes ein Nettoeinkommen von 350 Euro hattest, bekommst du nicht einfach den Mindestbetrag, sondern fast dein komplettes Einkommen ersetzt – dank der Geringverdienerregelung im Elterngeld. Bei 350 Euro ergibt sich eine Ersatzrate von 99,5 %, das heißt konkret: 348,25 Euro Elterngeld pro Monat. Das ist ein starker sozialer Ausgleich, der Eltern mit niedrigem Einkommen finanziell absichert – und zeigt: Auch bei wenig Einkommen musst du nicht auf Elternzeit verzichten.

Du wirst ernst genommen – und unterstützt. Klar geregelt, fair berechnet.

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Sie ist Gründerin von beatvest. Als sie vor einigen Jahren zu Investieren begonnen hatte, fiel ihr persönlich das Problem der Finanzmärkte auf. Das Wissen ist wild verteilt und überwältigend. Man macht sich bei der Auswahl der richtigen Investmentprodukte sorgen und braucht lange bis man Selbstbewusstsein aufgebaut hat. Doch so muss es nicht sein.

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