Beim Elterngeld gibt es – anders als beim Kindergeld – keine bundesweit einheitlichen Auszahlungstermine.
Stattdessen hängt der genaue Zeitpunkt davon ab, wann dein Kind geboren wurde und in welchem Bundesland du wohnst. Um zu wissen, wann das Geld kommt, musst du den sogenannten Lebensmonat deines Kindes kennen – und die regionalen Regeln beachten.
Wann wird das Elterngeld ausgezahlt?
Das Elterngeld wird nicht bundesweit einheitlich zu einem festen Termin überwiesen – anders als das Kindergeld. Stattdessen hängt der Auszahlungszeitpunkt davon ab, in welchem Bundesland du wohnst und an welchem Tag dein Kind geboren wurde. Die Zahlung erfolgt nicht nach Kalendermonaten, sondern nach den sogenannten Lebensmonaten des Kindes – also vom Geburtstag bis zum Vortag des Folgemonats.
Grundprinzip: Lebensmonate statt Kalendermonate
Ein Lebensmonat beginnt am Tag der Geburt deines Kindes und endet einen Tag vor dem selben Datum des Folgemonats.
Beispiel: Geburt am 15. Februar
- Lebensmonat: 15. Februar – 14. März
- Lebensmonat: 15. März – 14. April
- Lebensmonat: 15. April – 14. Mai
Das bedeutet: Die Auszahlung für den jeweiligen Lebensmonat erfolgt innerhalb dieses Zeitraums, nicht automatisch zum Monatsanfang oder -ende.
Wann genau kommt das Elterngeld?
In fast allen Bundesländern wird das Elterngeld innerhalb der ersten fünf Arbeitstage eines Lebensmonats überwiesen. Je nach Behörde, Bundesland und Banklaufzeit kann es aber zu Abweichungen von wenigen Tagen kommen – vor allem, wenn Wochenenden oder Feiertage dazwischenliegen.
Wann sind die Auszahlungstermine für das Elterngeld in 2025?
Beim Elterngeld gibt es keinen garantierten Stichtag wie z. B. beim Gehalt am Monatsende.
Auch wenn du das Geld in den ersten Tagen eines Lebensmonats erwartest, kann es sein, dass es erst nach einigen Banktagen auf deinem Konto ankommt – abhängig von Wochentagen, interner Bearbeitung und Banklaufzeit.
Elterngeldzahlungen erfolgen in der Regel nicht an Wochenenden oder Feiertagen. Wenn der geplante Auszahlungstag auf einen Samstag, Sonntag oder Feiertag fällt, kann sich die Überweisung um einige Tage nach hinten verschieben. Es besteht kein gesetzlicher Anspruch, dass das Geld genau am ersten Tag des Lebensmonats auf deinem Konto ist – wichtig ist nur, dass es innerhalb des Lebensmonats ankommt.
Gibt es einen Rechtsanspruch auf ein bestimmtes Datum?
Nein. Das Bundeselterngeldgesetz regelt keinen festen Auszahlungstermin, sondern lediglich den Anspruch auf Elterngeld für jeden Lebensmonat. Die genaue Abwicklung und Auszahlung erfolgt durch die jeweiligen Landesbehörden – und kann sich daher regional unterscheiden.
Was kann ich tun, wenn das Elterngeld zu spät kommt?
Wenn du feststellst, dass das Elterngeld zu spät kommt, solltest du nicht abwarten, sondern aktiv werden. Der erste Schritt ist fast immer ein direkter Kontakt zur Elterngeldstelle. Du erreichst sie telefonisch, per E-Mail oder persönlich. Die Kontaktdaten findest du auf deinem Antragsformular oder Elterngeldbescheid.
Oft liegt die Verzögerung an fehlenden Unterlagen oder internen Bearbeitungsverzögerungen – ein kurzer Anruf kann hier Klarheit schaffen. Wichtig: Dokumentiere deinen Kontakt und frage nach dem aktuellen Bearbeitungsstand deines Antrags oder deiner Auszahlung.
Häufige Ursachen für Verzögerungen sind:
- Der Antrag wurde nicht vollständig ausgefüllt
- Einkommensnachweise vom Arbeitgeber fehlen
- Die Geburtsurkunde wurde nicht oder zu spät eingereicht
- Unterschriften oder ergänzende Angaben fehlen
Auch wenn du bereits einen Antrag gestellt hast, kannst du jederzeit fehlende Unterlagen nachreichen oder eine Fristverlängerung beantragen. Das ist besonders hilfreich, wenn dein Arbeitgeber Bescheinigungen verzögert liefert oder wenn du auf externe Dokumente wartest.
Was kannst du bei längerer Wartezeit tun?
Wenn trotz aller Bemühungen über Monate hinweg keine Entscheidung von der Elterngeldstelle kommt, hast du das Recht, dich rechtlich zu wehren.
Untätigkeitsklage einreichen
Wenn sechs Monate nach Antragstellung keine Entscheidung getroffen wurde, kannst du beim Sozialgericht eine Untätigkeitsklage einreichen. Das zwingt die Behörde zur Bearbeitung. Voraussetzung:
- Der Antrag liegt vollständig vor
- Alle geforderten Unterlagen wurden eingereicht
- Du hast deiner Mitwirkungspflicht nachgekommen
Wenn du zwar einen Bescheid erhalten hast, dieser aber falsch oder unvollständig ist, kannst du innerhalb eines Monats Widerspruch einlegen. Das geht formlos, sollte aber schriftlich und mit Begründung erfolgen. Häufige Fehler: falsche Berechnung des Elterngeldes, nicht berücksichtigte Monate, fehlende Bonusleistungen.
Alternative Unterstützung bei längeren Ausfällen
Falls das Elterngeld länger ausbleibt, kannst du auf weitere Hilfen zurückgreifen, z. B.:
- Bürgergeld oder Sozialhilfe beim Jobcenter bzw. Sozialamt
- Bundesstiftung Mutter und Kind (besondere Unterstützung bei Notlagen in Schwangerschaft oder Elternzeit)
- Landesstiftungen oder Härtefallfonds (je nach Bundesland)
- Beratung und Soforthilfen über Wohlfahrtsverbände wie Caritas, Diakonie, AWO oder Pro Familia
Diese Stellen können beraten, überbrücken oder vermitteln – auch bei Mietrückständen, unbezahlten Rechnungen oder medizinischen Ausgaben.
Wenn das Elterngeld zu spät kommt, solltest du nicht abwarten, sondern frühzeitig aktiv werden. Meistens lassen sich Probleme durch direkte Rückfragen und vollständige Unterlagen lösen.
Bei längeren Verzögerungen stehen dir rechtliche Mittel wie die Untätigkeitsklage zur Verfügung – bei Notlagen kannst du auch auf Abschlagszahlungen und externe Hilfsangebote zurückgreifen.
Das Wichtigste: Du bist mit der Situation nicht allein. Es gibt Anlaufstellen, Alternativen und Unterstützung – und mit guter Vorbereitung kannst du künftige Probleme von Anfang an vermeiden.