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Durchschnittliches Vermögen nach Altersklassen in Deutschland (2025)

Das durchschnittliche Vermögen in Deutschland steigt mit dem Alter deutlich an, vor allem durch Immobilienbesitz und langjähriges Sparen. Während junge Erwachsene im Schnitt 32.000 Euro besitzen, liegt das Vermögen bei 55- bis 64-Jährigen bei über 424.000 Euro. Der Median bleibt aber deutlich darunter, was die starke Vermögensungleichheit zeigt.

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Wie viel Vermögen Menschen in Deutschland besitzen, hängt stark vom Alter ab – und von dem, was in den Jahren davor passiert ist.

Wer früh ins Berufsleben startet, konstant spart und vielleicht eine Immobilie kauft, steht mit 60 ganz woanders als jemand, der mit 40 noch Miete zahlt und kein Polster hat. Die Zahlen zeigen deutlich: Vermögen ist nicht nur eine Frage des Einkommens, sondern auch von Zeit, Planung – und ziemlich oft auch von Glück.

Wie hoch ist das durchschnittliche Vermögen nach Altersklassen in Deutschland?

Wie viel Vermögen jemand im Alter hat, hängt stark davon ab, wann man ins Berufsleben gestartet ist, wie lange man sparen konnte und ob man irgendwann Immobilien gekauft hat. Die Unterschiede sind gewaltig – nicht nur zwischen jung und alt, sondern auch innerhalb der Altersgruppen selbst. Durchschnitt und Realität klaffen weit auseinander, wie die Zahlen zeigen.

Gerade in jungen Jahren ist wenig Vermögen da – Ausbildung, Studium, niedrige Einkommen. Ab Mitte 30 geht es dann langsam aufwärts. Ab 50 kommt oft der größte Vermögenssprung – vor allem, wenn Hausbesitz, Erbschaften oder hohe Einkommen dazukommen. Aber auch da: nicht alle profitieren gleich.

Hier die Übersicht der durchschnittlichen und medianen Vermögen nach Altersklassen:

Altersgruppe Median-Vermögen Durchschnittsvermögen
16-24 Jahre 11.400 € 32.000 €
25-34 Jahre 18.700 € 112.900 €
35-44 Jahre 65.200 € 213.300 €
45-54 Jahre 154.700 € 441.200 €
55-64 Jahre 299.300 € 424.500 €
65-74 Jahre 231.000 € 372.000 €
75+ Jahre 129.500 € 343.600 €

Der Median liegt immer deutlich unter dem Durchschnitt. Heißt: Die meisten Menschen liegen unter dem, was die Statistik im Mittelwert anzeigt. Ein paar besonders Vermögende ziehen den Schnitt kräftig nach oben.

Im Alter ab 55 steigt das Gesamtvermögen deutlich – oft durch Immobilienbesitz. Bei selbstgenutzten Häusern und Wohnungen liegt der Mittelwert bei 343.200 Euro. Wer Eigentum hat, kommt im Median auf 231.000 Euro – wer zur Miete wohnt, nur auf 57.300 Euro.

Das macht einen riesigen Unterschied – auch wenn dieses Geld oft gebunden ist und nicht direkt zur Verfügung steht.

Und nicht nur Alter spielt eine Rolle – auch Region und Bildung. In Westdeutschland liegt das durchschnittliche Vermögen bei 359.800 Euro, im Osten nur bei 150.900 Euro. Wer studiert hat, kommt im Schnitt auf 401.300 Euro, Menschen ohne Berufsausbildung nur auf 193.300 Euro. Selbstständige liegen im Schnitt sogar bei 1,25 Millionen Euro – also mehr als sieben Mal so viel wie Angestellte.

Und dann gibt es noch die, die fast gar nichts haben. Die unteren 50 Prozent besitzen weniger als 43.800 Euro, viele davon sogar negativ, wegen Schulden. Gleichzeitig hält das oberste 1 Prozent mehr als 4,7 Millionen Euro – und kontrolliert bis zu 35 Prozent des Gesamtvermögens in Deutschland.

Exkurs: Was ist der Median?

Der Median ist der Wert, der genau in der Mitte liegt – also die Grenze, bei der die eine Hälfte der Menschen weniger hat und die andere mehr. Beim Vermögen zeigt der Median besser als der Durchschnitt, wie es „typischerweise“ aussieht, weil er nicht durch ein paar extrem reiche Haushalte nach oben verzerrt wird. Wenn der Median bei 27.600 Euro liegt, heißt das: Die Hälfte der Menschen hat weniger als das – und die andere Hälfte mehr.

Bei welchem Vermögen gehört man zur Oberschicht?

Es gibt keine offizielle Grenze, ab wann man zur Oberschicht gehört – aber die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Wer in Deutschland mehr als 1 Million Euro Nettovermögen besitzt, zählt laut gängiger Definition zum obersten einen Prozent – und damit zur klassischen Oberschicht.

Das reichste Prozent der Bevölkerung besitzt allein rund 35 Prozent des gesamten Vermögens – und der Einstieg liegt bei rund einer Million. Wer darunter liegt, ist nicht automatisch arm – aber eben noch nicht oben.

Die Einteilung sieht so aus:

Vermögen (netto) Einordnung
unter 22.800 € untere Vermögensgruppe
ab 22.800 € obere Mittelschicht
ab 126.000 € wohlhabend
ab 1.000.000 € Oberschicht (klassisch)

Die obere Mittelschicht beginnt laut Sparkassen-Studie schon bei 22.800 Euro, wirklich vermögend wird es aber erst ab etwa 126.000 Euro. Alles darüber wird oft als "wohlhabend" bezeichnet – aber erst bei siebenstelligen Summen spricht man von Oberschicht im klassischen Sinn.

Einkommen nach Alter: Was verdienen Menschen in Deutschland im Durchschnitt?

Wie viel Einkommen jemand im Lauf des Lebens hat, hängt stark davon ab, wo man gerade steht – Ausbildung, Berufseinstieg, Karriere, Teilzeit, Rente. Die Zahlen zeigen: Es gibt ein klares Muster. Mit dem Alter steigt das Einkommen – aber nicht gleichmäßig, und nicht für alle.

Gerade Jüngere starten mit wenig. Wer zwischen 16 und 24 Jahren alt ist, kommt im Schnitt auf 15.400 Euro brutto im Jahr – das sind 1.300 Euro im Monat (Median). Kein Wunder: Ausbildung, Studium, Minijobs. 63 Prozent der unter 25-Jährigen arbeiten nicht voll, sondern in Teilzeit oder geringfügig.

Mit dem Einstieg ins Berufsleben verändert sich das Bild. Zwischen 25 und 34 Jahren liegt das Durchschnittseinkommen bei 41.800 Euro, der Median bei 3.500 Euro im Monat. In Branchen wie IT oder Ingenieurwesen liegt der Schnitt noch deutlich höher – bei 55.000 bis 58.000 Euro jährlich.

Ab 35 erreichen viele ihren Peak. Zwischen 35 und 54 Jahren liegen die Einkommen bei rund 57.100 bis 57.200 Euro im Schnitt – höher geht’s in den wenigsten Fällen. Wer sich bis dahin hochgearbeitet hat, ist jetzt meist am besten aufgestellt. Aber: Der Gender Pay Gap ist hier besonders sichtbar. Frauen verdienen in diesem Alter im Schnitt 18 Prozent weniger, bei 45- bis 54-Jährigen sind es sogar 23 Prozent.

Kurz vor der Rente – also mit 55 bis 64 Jahren – geht das Einkommen leicht zurück, auf 53.900 Euro im Schnitt. Etwa ein Viertel ist schon in Altersteilzeit oder reduziert die Stunden.

Und dann die Rente: Bei 65- bis 74-Jährigen liegt das durchschnittliche Einkommen noch bei 37.000 Euro, bei den über 75-Jährigen nur noch bei 34.300 Euro. Meist besteht das Einkommen dann aus Renten, Pensionen und Kapitalerträgen. Nur 12 Prozent der über 65-Jährigen arbeiten überhaupt noch.

Hier die Übersicht über das durchschnittliche Einkommen nach Altersgruppen:

Altersgruppe Bruttojahreseinkommen Monatlicher Median
16-24 Jahre 15.400 € 1.300 €
25-34 Jahre 41.800 € 3.500 €
35-44 Jahre 57.200 €
45-54 Jahre 57.100 €
55-64 Jahre 53.900 €
65-74 Jahre 37.000 €
75+ Jahre 34.300 €

Aber auch beim Einkommen gilt: Der Durchschnitt sagt wenig, der Median ist oft ehrlicher. 2024 lag der durchschnittliche Jahresverdienst bei 62.235 Euro, der Median nur bei 52.159 Euro. Die Top 10 Prozent verdienen über 97.680 Euro, die unteren 10 Prozent weniger als 32.526 Euro. Immobilienbesitz und Erbschaften verschärfen die Unterschiede – das oberste 1 Prozent hält 35 Prozent des Gesamtvermögens.

Auch die Region macht einen Unterschied. In Westdeutschland liegt der Median bei 57.300 Euro, im Osten bei 48.900 Euro – ein Unterschied von 18 Prozent. Und beim Gender Pay Gap sieht’s nicht besser aus: Frauen verdienen im Schnitt 18 Prozent weniger pro Stunde – im Alter von 45 bis 54 sind es sogar 23 Prozent.

Wann gilt man als Großverdiener?

Großverdiener ist kein geschützter Begriff, aber es gibt klare Richtwerte, ab wann man dazuzählt. Entscheidend ist das monatliche Bruttoeinkommen, also das, was vor Steuern und Abgaben auf dem Papier steht.

Ab 5.859 Euro brutto im Monat spricht man von Gutverdienern – das liegt deutlich über dem Durchschnittseinkommen in Deutschland. Wer über 8.359 Euro verdient, gehört zur Gruppe der Spitzenverdiener. Und wer 23.277 Euro brutto oder mehr im Monat einnimmt, ist Teil des Top-1-Prozents – also des obersten Einkommensbereichs.

Im Alltag wird der Begriff Großverdiener meistens ab der Spitzenverdiener-Schwelle verwendet. Heißt: Wer mehr als 8.000 Euro brutto im Monat verdient, gilt in der Regel als jemand, der deutlich über dem Rest liegt – unabhängig von Jobtitel oder Branche. Wer in die absolute Top-Gruppe will, muss mehr als 23.000 Euro verdienen – monatlich, nicht jährlich.

Warum sinkt das Durchschnittsgehalt ab Mitte 50 in Deutschland?

Ab Mitte 50 geht das Einkommen bei vielen zurück – und das sieht man auch in den Statistiken.

Laut Bundesbank und Statistischem Bundesamt liegt das Bruttojahreseinkommen bei 55- bis 64-Jährigen bei 53.900 Euro – das sind 5,6 Prozent weniger als bei der Gruppe zwischen 45 und 54. Die Gründe dafür sind vielseitig – und sie haben wenig mit Leistung zu tun, aber viel mit Strukturen, Gesundheit und Lebensrealität.

Altersteilzeit und weniger Stunden

Rund 23 Prozent der 55- bis 64-Jährigen wechseln in Altersteilzeit. Das Gehalt halbiert sich dann – im Blockmodell folgt nach einer vollen Arbeitsphase eine Freistellungszeit ohne Lohn. Auch im Gleichverteilungsmodell sind es nur noch 50 Prozent des früheren Gehalts – plus 20 Prozent steuerfreie Aufstockung. Heißt: Wer vorher 4.200 Euro im Monat hatte, bekommt in Altersteilzeit nur noch 2.520 Euro. Das drückt den Durchschnitt gewaltig nach unten.

Früher Renteneintritt

Ab 60 Jahren gehen viele früher in Rente – über Vorruhestandsmodelle oder mit Abschlägen von 3,6 Prozent pro Jahr, wenn sie vor 67 aufhören. 2021 nutzten rund 280.000 Menschen diese Modelle. Wer nicht mehr arbeitet, taucht auch nicht mehr in der Gehaltsstatistik auf – das senkt den Schnitt.

Gesundheit macht oft einen Strich durch die Rechnung

Mit dem Alter steigen die Krankheitstage – von 13,5 Tagen (50–54 Jahre) auf über 20 Tage (60+). Muskel- und Skelettprobleme (28 %) und psychische Erkrankungen (18 %) führen zu Fehlzeiten, geringerer Belastbarkeit – und in vielen Fällen zu Teilzeit oder weniger anspruchsvollen (und schlechter bezahlten) Tätigkeiten.

Karriere ist oft durch

Viele erreichen ihr Gehaltsmaximum mit Anfang 40. Danach tut sich oft nicht mehr viel – weil nur 15 Prozent der Über-50-Jährigen noch in Leitungsfunktionen sitzen. Gleichzeitig hinken viele beim Thema Weiterbildung hinterher. 42 Prozent der über 55-Jährigen haben keine Digitalkompetenz-Zertifikate, 58 Prozent der Betriebe bieten überhaupt keine altersgerechte Schulung an. Wer raus ist, bleibt oft raus – auch gehaltlich.

Branche spielt eine große Rolle

Wer in gut bezahlten Branchen wie Pharma oder Luftfahrt arbeitet, bleibt meist stabil. Aber in vielen anderen Bereichen – etwa im Gesundheitswesen (37.200 Euro bei Frauen 50+) oder im Gastgewerbe (28.400 Euro) – stagnieren oder sinken die Löhne. In diesen Sektoren arbeiten überdurchschnittlich viele Ältere – und dort ist der Anteil an Niedriglohnbeschäftigten ab 55 bei 22 Prozent.

Der Gender Pay Gap wird größer

Je älter, desto größer der Unterschied. Männer ab 50 verdienen im Schnitt 50.700 Euro, Frauen nur 37.200 Euro. Das liegt an höheren Teilzeitquoten (bei Frauen über 45: 56,1 Prozent), an Karriereunterbrechungen und daran, dass viele Frauen nie mehr in Vollzeit zurückkehren – oft aus strukturellen Gründen, nicht aus freien Stücken.

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Sie ist Gründerin von beatvest. Als sie vor einigen Jahren zu Investieren begonnen hatte, fiel ihr persönlich das Problem der Finanzmärkte auf. Das Wissen ist wild verteilt und überwältigend. Man macht sich bei der Auswahl der richtigen Investmentprodukte sorgen und braucht lange bis man Selbstbewusstsein aufgebaut hat. Doch so muss es nicht sein.

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