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Wie lege ich am besten Geld für meinen Enkel an?

Wer für sein Enkelkind Geld anlegen möchte, kann zwischen einem Depot auf eigenen Namen oder auf den Namen des Kindes wählen. Die Anlage auf den Namen des Enkels bringt steuerliche Vorteile, erfordert aber die Zustimmung der Eltern und überträgt das Vermögen vollständig. Wer lieber die Kontrolle behält, spart auf eigenem Namen und entscheidet später über die Übergabe.

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Wer für ein Enkelkind Geld zurücklegen möchte, denkt oft an Sparbücher, Bausparverträge oder Kindergelddepots – doch was ist heute wirklich sinnvoll?

Entscheidend ist, was du erreichen willst: soll das Geld mitwachsen, sicher liegen oder später gezielt für Ausbildung, Führerschein oder Wohnung genutzt werden?

Warum lohnt es sich, Geld für den Enkel anzulegen?

Geld für den Enkel anzulegen ist mehr als ein finanzielles Geschenk – es ist eine Investition in seine Zukunft. Ob Ausbildung, Auslandsjahr, Führerschein oder der erste eigene Haushalt: Viele große Ausgaben fallen genau dann an, wenn junge Menschen noch keine Rücklagen haben.

  • Ausbildung oder Studium: Studiengebühren, Semesterbeiträge, Fachliteratur, Laptop oder eine eigene Studentenwohnung – viele junge Menschen brauchen hier finanzielle Unterstützung.
  • Auslandsaufenthalt: Ein Auslandssemester, Work & Travel oder ein Freiwilligendienst können wertvolle Erfahrungen bringen, kosten aber oft mehrere Tausend Euro.
  • Führerschein: Die Fahrerlaubnis kostet heute schnell 2.000 bis 3.000 Euro – mit einem Sparbetrag kannst du deinem Enkel den Einstieg ins mobile Leben erleichtern.
  • Erste Wohnung: Möbel, Kaution, Haushaltsgeräte – der Umzug in die erste eigene Wohnung ist teuer. Ein kleines Startkapital gibt Sicherheit und Eigenständigkeit.
  • Eigenes Auto oder Fahrrad: Gerade in ländlichen Regionen ist Mobilität wichtig – auch hier kann ein Zuschuss entscheidend sein.
  • Gründung oder Weiterbildung: Vielleicht möchte dein Enkel später ein eigenes Business aufbauen oder beruflich nochmal durchstarten – auch hier hilft ein Rückhalt.
  • Finanzielle Unabhängigkeit: Manchmal ist es einfach schön zu wissen, dass man ein kleines Polster hat – egal ob für Notfälle oder als Freiheitspuffer beim Berufseinstieg.

Mit regelmäßigem Sparen kannst du deinem Enkel ermöglichen, Träume zu verwirklichen, ohne Schulden machen zu müssen.

Geldanlage für Enkelkinder: Wie lege ich am besten Geld für meinen Enkel an?

Je eher du mit dem Sparen beginnst, desto größer ist der Vorteil durch den Zinseszinseffekt.

Gerade wenn du schon bei der Geburt oder im Kleinkindalter loslegst, kann sich auch ein kleiner monatlicher Betrag über 15 bis 20 Jahre zu einer beachtlichen Summe entwickeln. Die große Frage ist nur: Wohin mit dem Geld? Die Klassiker wie das Sparbuch bringen kaum noch etwas, während moderne Formen wie ETF-Sparpläne langfristig viel Potenzial haben – aber auch Risiken. Schauen wir uns deshalb drei beliebte Möglichkeiten ganz genau an:

  • Tagesgeld,
  • Festgeld,
  • und ETFs.

Tagesgeld

Du willst auf Nummer sicher gehen und jederzeit auf das Geld zugreifen können?

Dann bietet sich ein Tagesgeldkonto an. Hier ist dein Geld jederzeit verfügbar und durch die gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 Euro geschützt. Perfekt also, wenn du deinem Enkel zum Beispiel zum Geburtstag, für den ersten Führerschein oder für spontane Ausgaben einen kleinen Beitrag zukommen lassen möchtest.

Zwar kannst du keine hohen Zinsen erwarten, aktuell liegen sie je nach Bank zwischen 1,5 und 2,5 Prozent pro Jahr. Aber dafür ist das Tagesgeld komplett unkompliziert und risikoarm. Du musst dich um nichts kümmern und kannst das Geld jederzeit verschieben, aufstocken oder abheben.

Beispiel: Du legst einmalig 3.000 Euro auf ein Tagesgeldkonto mit 2 Prozent Zinsen. Nach fünf Jahren stehen dir etwa 3.315 Euro zur Verfügung – nicht riesig, aber sicher und zuverlässig.

Für wen lohnt sich Tagesgeld?

Wenn du das Geld nicht langfristig blockieren willst oder als Großeltern häufiger kleinere Beträge schenken möchtest, ist Tagesgeld ein praktischer Weg.

Festgeld

Festgeld funktioniert ähnlich wie Tagesgeld, aber du legst dein Geld für einen festen Zeitraum an.

Während dieser Zeit kannst du es nicht anfassen, bekommst aber dafür einen garantierten Zinssatz. Gerade wenn du schon weißt, dass dein Enkel das Geld in drei oder fünf Jahren brauchen wird – zum Beispiel zum Schulabschluss oder Ausbildungsstart –, ist Festgeld eine gute Wahl.

Die Zinsen liegen etwas höher als beim Tagesgeld, zum Beispiel bei 2,8 bis 3,2 Prozent je nach Bank und Laufzeit. Wichtig ist: Du kannst während der Laufzeit nichts auszahlen oder verändern, also solltest du nur das Geld anlegen, auf das du wirklich verzichten kannst.

Beispiel: Du legst 5.000 Euro für fünf Jahre zu 3 Prozent fest an. Nach Ablauf bekommst du rund 5.796 Euro – planbar, stabil und mit etwas Ertrag.

Wann passt Festgeld?

Wenn du dem Kind zu einem festen Zeitpunkt ein Geschenk machen willst, z. B. zur Konfirmation, zum Führerschein oder für das erste eigene WG-Zimmer. Du weißt, das Geld wird gebraucht – aber eben nicht sofort.

ETFs

Wenn du deinem Enkel wirklich ein solides Startkapital fürs Leben mitgeben willst, führt kaum ein Weg an einem ETF-Sparplan vorbei. ETFs sind börsengehandelte Fonds, die die Entwicklung eines Aktienmarkts nachbilden – etwa den weltweiten Aktienindex MSCI World oder den FTSE All-World. Damit streust du das Geld über Tausende Unternehmen weltweit und investierst breit, günstig und effizient.

Gerade bei langen Zeiträumen – etwa 15 bis 20 Jahre – haben Aktienfonds wie ETFs historische Renditen zwischen 6 und 8 Prozent pro Jahr erzielt. Und das mit geringeren Kosten als klassische Fondssparpläne oder Versicherungsprodukte.

Beispiel für ETF-Sparplan

Du richtest direkt nach der Geburt einen ETF-Sparplan über 50 Euro monatlich ein. Nach 18 Jahren hast du 10.800 Euro eingezahlt. Bei 7 Prozent durchschnittlicher Rendite wären daraus rund 21.000 Euro geworden.

Dein Enkel kann damit später das Studium finanzieren, eine Wohnung einrichten oder ins Ausland gehen – ohne Kredit und ohne Schulden.

Beispiel für Einmalanlage:

Du legst einmalig 5.000 Euro in einen ETF an und lässt das Geld 18 Jahre liegen. Bei 7 Prozent Rendite wächst das Kapital auf etwa 17.000 Euro an – ganz ohne weitere Einzahlungen.

Deinem Enkelkind finanziell unter die Arme zu greifen, ist ein Geschenk, das weit über Geld hinausgeht.

Es bedeutet Freiheit, Bildung, Chancen. Egal ob mit kleinen monatlichen Beträgen oder einer einmaligen Summe – wenn du das Geld früh und klug anlegst, kann daraus etwas Großes werden. ETFs bieten langfristig die besten Chancen, Tages- und Festgeld sichern kurzfristige Wünsche ab. Wichtig ist, dass du überhaupt loslegst – denn jeder Euro zählt, und Zeit ist beim Sparen dein bester Verbündeter.

Brauche ich zur Geldanlage für meine Enkel die Zustimmung der Eltern?

Ja – wenn du das Geld direkt auf den Namen deines Enkelkindes anlegen möchtest, brauchst du in der Regel die Zustimmung beider Elternteile, solange sie gemeinsam sorgeberechtigt sind. Das betrifft zum Beispiel Sparbücher, Tagesgeldkonten, Festgeldanlagen oder Depots, die auf das Kind laufen sollen.

Konto oder Depot auf den Namen des Kindes

Wenn du für dein Enkelkind ein eigenes Konto oder Depot eröffnen willst, müssen beide Sorgeberechtigten unterschreiben.

Banken verlangen hier:

  • Unterschriften beider Elternteile auf dem Konto- oder Depotantrag
  • Legitimation der Eltern per Post- oder Video-Ident-Verfahren
  • Falls nur ein Elternteil das Sorgerecht hat: eine Negativbescheinigung vom Jugendamt

Du selbst trittst dabei als Schenker oder Einzahler auf, hast aber ohne separate Vereinbarung kein Verfügungsrecht über das angelegte Vermögen.

Was dürfen die Eltern mit dem Geld tun?

Bis zur Volljährigkeit verwalten die Eltern das Vermögen des Kindes treuhänderisch. Sie dürfen das Geld nur im Interesse des Kindes verwenden – zum Beispiel für Bildung, Gesundheit oder Ausbildung.
Entnahmen für eigene Zwecke sind ausdrücklich verboten.

Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, kannst du das Geld mit einem Zweckbindungsvermerk oder Schenkungsvertrag versehen, um festzuhalten, wofür es gedacht ist (z. B. nur für das Studium oder zur Ausbildung).

Was passiert mit dem Geld zum 18. Geburtstag?

Spätestens mit der Volljährigkeit gehört das angelegte Geld uneingeschränkt dem Enkelkind – es kann ab dann frei darüber verfügen, auch wenn du oder die Eltern etwas anderes geplant hatten.

Deshalb ist es sinnvoll, rechtzeitig vorher das Gespräch zu suchen, z. B. über:

  • den Umgang mit dem Vermögen
  • mögliche Weiterführung der Geldanlage
  • steuerliche Auswirkungen
  • Freistellungsauftrag oder Nichtveranlagungsbescheinigung

Die Eltern können sich ggf. weiterhin beratend einbringen, zum Beispiel mit einer Depot-Vollmacht, wenn das Kind das wünscht.

Dokumentation nicht vergessen

Auch wenn das Ganze familiär geschieht, solltest du einige Dokumente sorgfältig aufbewahren, etwa für spätere Steuer- oder BAföG-Prüfungen:

  • Schenkungsvertrag oder formloser Schenkungsnachweis
  • Zahlungsnachweise (z. B. Überweisungsbeleg)
  • Freistellungsauftrag für Kapitalerträge
  • NV-Bescheinigung, falls keine Steuer gezahlt werden soll

Wenn du ein Konto oder Depot auf den Namen deines Enkels eröffnen willst, brauchst du die aktive Mitwirkung der Eltern. Ohne deren Zustimmung bleibt nur die Möglichkeit, das Geld auf deinen eigenen Namen zu verwalten und später zu übertragen. In jedem Fall gilt: Offen miteinander sprechen – so lassen sich gute Absichten auch rechtlich und praktisch richtig umsetzen.

Sparen auf eigenem Namen oder im Namen der Enkelkinder?

Wenn du das Geld direkt auf den Namen deines Enkelkindes anlegen willst, läuft alles über ein sogenanntes Junior-Depot oder Kinderkonto. Du schenkst das Geld offiziell und dauerhaft – es gehört rechtlich dann deinem Enkel.

Das lohnt sich vor allem aus steuerlicher Sicht. Kinder haben nicht nur ihren eigenen Sparerpauschbetrag von 1.000 Euro, sondern auch den Grundfreibetrag bei der Einkommensteuer, der 2025 bei 12.096 Euro jährlich liegt. Das bedeutet: Kapitalerträge von bis zu 13.096 Euro pro Jahr können komplett steuerfrei bleiben. Noch mehr steuerliche Entlastung bekommst du, wenn du eine Nichtveranlagungsbescheinigung (NV-Bescheinigung) beim Finanzamt beantragst – damit bleiben sogar hohe Erträge bis zum Grundfreibetrag automatisch steuerfrei.

Vorteile:

  • Sehr hoher steuerfreier Bereich für Zinsen, Dividenden und Kursgewinne
  • Langfristiger Vermögensaufbau direkt für das Kind
  • Bei geschickter Anlage bleibt das gesamte Wachstum steuerfrei

Aber Achtung: Überschreitet das Kind mit seinen Erträgen 6.420 Euro pro Jahr (Stand 2025), kann es aus der Familienversicherung herausfallen und muss selbst krankenversichert werden. Außerdem hast du als Großelternteil nur dann Zugriff auf das Kinderdepot, wenn du eine Vollmacht der Eltern erhältst – denn sie verwalten das Vermögen treuhänderisch und dürfen es nur zum Wohl des Kindes verwenden. Entnahmen für eigene Zwecke sind streng verboten.

Ein Junior-Depot kannst du nicht eigenständig eröffnen. Du brauchst die Zustimmung beider Elternteile, ihre Unterschriften und Identitätsnachweise. Ohne ihre Mitwirkung ist diese Lösung nicht umsetzbar.

Alternative: Wann lohnt es sich, auf deinem eigenen Namen zu sparen?

Wenn du unabhängig handeln willst, bietet es sich an, das Geld auf deinem eigenen Namen zu sparen oder zu investieren. Du entscheidest dann selbst, wann, wie und an wen du das Vermögen später übergibst – zum Beispiel mit 18, 21 oder erst zur Hochzeit.

Diese Variante ist deutlich einfacher in der Handhabung. Du brauchst keine Zustimmung der Eltern und kannst sofort loslegen – ob mit Tagesgeld, Festgeld, einem ETF-Depot oder einem Sparplan. Auch nach der Volljährigkeit des Kindes hast du weiter die Kontrolle und kannst sicherstellen, dass das Geld nicht leichtfertig ausgegeben wird. Ein großer Vorteil, wenn du denkst, dass dein Enkel mit 18 noch nicht bereit ist, größere Beträge verantwortungsvoll zu nutzen.

Vorteile:

  • Volle Kontrolle über Anlage, Zeitpunkt und Verwendung
  • Keine Eltern-Unterschrift nötig
  • Schutz vor vorschnellem Zugriff durch das Kind
  • Neutral bei BAföG – das Geld zählt nicht als Vermögen des Kindes

Aber auch hier gibt es Grenzen: Die Kapitalerträge unterliegen deinem eigenen persönlichen Steuersatz, sobald sie über deinen Sparerpauschbetrag von 1.000 Euro hinausgehen. Damit kann das Depot steuerlich deutlich schlechter gestellt sein als bei einer Anlage auf den Namen des Kindes. Im Todesfall gehört das Vermögen außerdem zu deinem Nachlass – was bei großen Familien zu Erbstreitigkeiten führen kann.

Spätestens bei der Schenkung an dein Enkelkind – ob mit 18 oder später – gelten die üblichen Freibeträge für Schenkungen: Pro Enkelkind darfst du 200.000 Euro alle zehn Jahre steuerfrei schenken. Das reicht in der Praxis für die allermeisten Fälle aus – auch wenn du früh begonnen und regelmäßig investiert hast.

Was ist also besser?

Wenn dir Steuervorteile und langfristiger Vermögensaufbau wichtig sind – und du eine gute Beziehung zu den Eltern hast, die mitwirken – kann ein Junior-Depot die richtige Wahl sein.

Besonders bei größeren Beträgen und längeren Zeiträumen lohnt sich die frühzeitige Übertragung.

Willst du hingegen selbst entscheiden, wann und wie du das Geld überträgst, und dabei flexibel bleiben, ist die Eigenanlage auf deinem Namen oft sinnvoller. Du kannst dann jederzeit über das Geld verfügen, unabhängig agieren und den passenden Moment für eine Schenkung selbst bestimmen.

Kriterium Sparen im Namen des Enkelkindes Sparen auf eigenem Namen
Zugriff & Kontrolle Eltern verwalten, du nur mit Vollmacht Du allein entscheidest
Steuervorteile Sehr groß bei richtiger Gestaltung Geringer, ab 1.000 Euro steuerpflichtig
Formaler Aufwand Hoch (Elternunterschrift, Legitimation) Gering (sofort umsetzbar)
Flexibilität Gering – gehört rechtlich dem Kind Hoch – Schenkung jederzeit möglich
Einfluss auf BAföG Wird bei Kind angerechnet Zählt nicht beim Kind
Zielgruppe Für langfristig geplante Schenkungen Für volle Kontrolle bis zur Übergabe
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Autorenbox

Sie ist Gründerin von beatvest. Als sie vor einigen Jahren zu Investieren begonnen hatte, fiel ihr persönlich das Problem der Finanzmärkte auf. Das Wissen ist wild verteilt und überwältigend. Man macht sich bei der Auswahl der richtigen Investmentprodukte sorgen und braucht lange bis man Selbstbewusstsein aufgebaut hat. Doch so muss es nicht sein.

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