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Investieren in Geldmarkt-Fonds: Der Unterschied zu ETFs

Was sind Geldmarktfonds und wie investierst du in sie?

In den letzten Monaten war es an den Finanzmärkten turbulent. Der Pleite einiger Banken hat bei vielen Anleger:innen Erinnerungen an die Finanzmarktkrise von 2008 wachgerufen. Ein Phänomen, das damals auftrat, war der sogenannte "Bank Run". Kund:innen stürmten die Geldautomaten, um ihr Vermögen zu retten. Durch den massiven Geldabfluss gerieten die Banken in Zahlungsschwierigkeiten und standen kurz vor der Pleite. Nur durch staatliche Hilfen konnten sie gerettet werden.

Auch in den letzten Wochen und Monaten gab es eine abgeschwächte Version dieses Phänomens, vor allem in den USA, aber auch in Europa. Verunsicherte Bankkund:innen zogen ihr Geld von den Banken ab und stellten sich die Frage: Wohin mit dem Geld? Das Verstecken unter der Matratze oder das Parken auf einem Sparbuch mit geringen Zinsen sind oft keine sinnvollen Optionen. Viele Anleger:innen entschieden sich daher für Geldmarkt-Fonds als alternative Anlageform. Doch was genau sind Geldmarkt-Fonds?

Was sind Geldmarktfonds? Geldmarkt, Kapitalmarkt, Kreditmarkt und Devisenmarkt im Überblick

Um das Konzept der Geldmarkt-Fonds zu verstehen, werfen wir zunächst einen Blick auf den Finanzmarkt als Ganzes. Dieser lässt sich grob in vier Kategorien einteilen: den Geldmarkt, den Kapitalmarkt, den Kreditmarkt und den Devisenmarkt. Der Geldmarkt umfasst den Handel mit kurzfristigen Wertpapieren, die eine Laufzeit von weniger als 12 Monaten haben. Dazu gehören beispielsweise Staatsanleihen, die in naher Zukunft fällig werden.

Der Kapitalmarkt hingegen befasst sich mit Wertpapieren, deren Laufzeit länger als ein Jahr ist oder die keine feste Laufzeit haben, wie beispielsweise Aktien. Beim Kreditmarkt geht es um die Vergabe von Krediten durch Banken, während der Devisenmarkt den Handel mit ausländischen Währungen ermöglicht.

Ein Fonds für den Geldmarkt: Stabilität und Rendite

Ein Geldmarkt-Fonds ist eine Art Investmentfonds, der in kurzfristige und vergleichsweise risikoarme Wertpapiere investiert. Das Ziel eines Geldmarkt-Fonds besteht darin, dir als Anleger:in eine relativ sichere und stabile Anlagemöglichkeit zu bieten, die gleichzeitig eine gewisse Rendite erzielt. Geldmarkt-Fonds gelten als sichere Anlagen, da sie in Wertpapiere investieren, die von stabilen und kreditwürdigen Institutionen ausgegeben werden und schnell wieder verkauft werden können. Dazu zählen beispielsweise Staatsanleihen von verlässlichen Ländern wie Deutschland oder den USA. Zudem unterliegen Geldmarkt-Fonds strengen Vorschriften, die die Art der Investitionen und das eingegangene Risiko begrenzen.

Geldmarkt-Fonds vs. Geldmarkt-ETFs

Es ist wichtig zu beachten, dass es neben Geldmarkt-Fonds auch Geldmarkt-ETFs gibt. Der Unterschied liegt in der Art der Verwaltung. Aktiv gemanagte Fonds werden von einer Fondsmanager:in betreut, der:die die Auswahl und den Handel von Wertpapieren wie Aktien oder Anleihen übernimmt. Bei einem Fonds versucht die Person aktiv, den Marktindex zu übertreffen, beispielsweise den DAX. Dies erfordert ein erfahrenes Team und ist mit höheren Kosten verbunden.

Geldmarkt-ETFs hingegen sind passive Anlageinstrumente, die den zugrunde liegenden Index unverändert abbilden. Ein DAX-ETF bildet beispielsweise immer die Performance der 40 größten deutschen Unternehmen ab. Im Gegensatz dazu kann ein Fonds nach eigenem Ermessen Aktien auswählen. Die Unterschiede zwischen Geldmarktfonds und Geldmarkt-ETFs sind also ähnlich zu den Unterschieden zwischen aktiven Aktienfonds und ETFs

Renditen und Wertschwankungen auf dem Geldmarkt

Obwohl Geldmarkt-Produkte oft als risikoarme Anlagen gelten, sind sie nicht vollständig vor Wertschwankungen geschützt. In den letzten Monaten verzeichneten viele Geldmarkt-Produkte sogar negative Renditen. Allerdings haben sich die Renditen nach der Erhöhung der Zinsen durch Zentralbanken wieder erholt. Ein Vorteil von Geldmarkt-Fonds und -ETFs besteht darin, dass es keine Einschränkungen für die Einlagensicherung gibt. Herkömmliche Konten sind in der Regel bis zu 100.000 Euro pro Kund:in und Bank abgesichert. Wenn du mehr Geld anlegen möchtest, kannst du ein Konto bei einer zweiten Bank eröffnen.

Der Geldmarkt im Vergleich zum Sparbuch

Wenn du dein Geld kurzfristig und risikoarm anlegen möchtest, bieten derzeit einige Broker und Banken Zinsen von bis zu 2% auf dein Geld an. Diese Art der Geldanlage eignet sich besonders für bereits verplantes Geld. Die Einlagensicherung bei Bankpleiten beträgt in der EU 100.000 Euro pro Kund:in und Bank. Wenn du mehr Geld anlegen möchtest, ist es ratsam, ein Konto bei einer weiteren Bank zu eröffnen.

Merke dir: Das gilt es zu beachten

Geldmarkt-Fonds sind Anlagemöglichkeiten, insbesondere in turbulenten Finanzmarktphasen. Sie bieten eine vergleichsweise sichere und stabile Anlagemöglichkeit, die dennoch eine gewisse (nicht allzu hohe) Rendite erwirtschaften kann. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Geldmarkt-Fonds und -ETFs gewissen Risiken unterliegen und nicht vollständig vor Wertschwankungen geschützt sind. Daher ist es, wie immer, ratsam, sich vor einer Investition gründlich zu informieren.

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Tags: Geldmarkt-Fonds, Anlageoptionen, Finanzmarkt, Bank Runs, Renditen, Einlagensicherung, beatvest

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Lisa hat vor beatvest in einer Privatbank gearbeitet, wo sie das Vermögen von ultra-high-net-worth Individuals betreut hat. Sie kennt sich mit jeder Anlageklasse aus und hat für jede Frage zum Thema Investieren eine Antwort parat. Lisa steht bei beatvest auch jederzeit gerne für Fragen zur Verfügung. Du kannst sie unter lisa@beatvest.com erreichen.

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