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Erhöhung der Mütterrente in 2025: Tabelle & Prognose

Die Mütterrente wird ab Juli 2025 durch eine Rentenanpassung leicht erhöht – der Rentenpunkt steigt auf 40,79 Euro. Mütter mit vor 1992 geborenen Kindern erhalten künftig bis zu 101,98 Euro pro Kind. Mit der geplanten Mütterrente III soll dieser Betrag auf 122,37 Euro steigen, um alle Eltern gleichzustellen.

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2025 bringt Bewegung in ein Thema, das viele seit Jahren begleitet – oft mit Frust, manchmal mit Resignation: die Mütterrente.

Endlich gibt es Klarheit bei der Rentenerhöhung, und die Politik hat sich vorgenommen, eine alte Ungerechtigkeit zu beenden. Zwei Entwicklungen prägen das Jahr: Zum einen steigt der allgemeine Rentenwert ab Juli 2025 spürbar an. Zum anderen ist im Koalitionsvertrag eine Reform angekündigt, die für Mütter mit älteren Kindern viel verändern könnte.

Zwar fließt das Geld aus der geplanten Mütterrente III noch nicht, aber der politische Wille ist da – und das ist mehr als in den letzten Jahren. Bis es so weit ist, lohnt sich ein genauer Blick: Wer bekommt was? Wie verändert sich die monatliche Auszahlung? Und wo bleibt es erstmal beim alten Stand?

Das Wichtigste auf einen Blick

Wie hoch ist die aktuelle Mütterrente?

Die sogenannte Mütterrente ist kein eigener Rentenanspruch, sondern ein Zuschlag – eine zusätzliche Anerkennung für die Erziehungszeit eines Kindes. Eingeführt wurde sie 2014, erweitert 2019. Die Idee dahinter: Wer ein Kind großzieht, soll dafür auch im Alter besser abgesichert sein.

Allerdings wurde das nie konsequent durchgezogen. Eltern mit Kindern, die nach 1992 geboren wurden, erhalten drei Rentenpunkte – das entspricht 36 Monaten an Erziehungszeit. Für Kinder, die vor 1992 zur Welt kamen, sind es nur 2,5 Punkte. Das macht einen Unterschied, der sich direkt im Geldbeutel bemerkbar macht. Betroffen von dieser Ungleichbehandlung sind rund zehn Millionen Mütter – vor allem jene, die Kinder in den 70er- und 80er-Jahren bekommen haben.

Die Punkte wirken sich so aus, als hättest du in dieser Zeit ein durchschnittliches Einkommen erzielt und dafür Beiträge gezahlt. Was das in Euro bedeutet, zeigt sich an folgender Tabelle:

Geburtsjahr des Kindes Anrechnungszeit Entgeltpunkte Monatliche Rente (bis Juni 2025)
vor 1992 bis 30 Monate bis 2,5 98,30 €
ab 1992 bis 36 Monate bis 3,0 117,96 €

Diese Zahlen zeigen: Der Unterschied ist nicht nur ein kleiner Anhang im Rentenbescheid – er kann über 20 Euro pro Kind und Monat ausmachen. Und damit im Alter entscheidend sein.

Tabelle: Erhöhung der Mütterrente in 2025

Zum 1. Juli 2025 wird der Rentenwert regulär angepasst – auf Basis der Lohnentwicklung aus dem Vorjahr. Konkret steigt ein Rentenpunkt dann von 39,32 € auf 40,79 €. Damit steigen auch die Beträge aus der Mütterrente:

Geburtsjahr des Kindes Entgeltpunkte Monatliche Rente (ab Juli 2025) Erhöhung
vor 1992 bis 2,5 101,98 € +3,68 €
ab 1992 bis 3,0 122,37 € +4,41 €

Was bedeutet das für dich? Wenn du ein Kind vor 1992 großgezogen hast, bekommst du ab Juli rund 102 € monatlich aus der Mütterrente. Bei zwei Kindern sind das etwa 204 €, bei drei rund 306 €. Klingt gut – ändert aber nichts daran, dass Mütter mit jüngeren Kindern weiterhin bessergestellt sind.

Mütterrente III

Diese Ungleichbehandlung soll jetzt angegangen werden. Im neuen Koalitionsvertrag vom 9. April 2025 haben sich Union und SPD darauf verständigt, die Mütterrente vollständig zu reformieren. Das Ziel: drei Rentenpunkte pro Kind, unabhängig vom Geburtsjahr.

Heißt im Klartext: Mütter (oder betreuende Väter, Pflegeeltern, Großeltern), deren Kinder vor 1992 geboren wurden, sollen künftig den gleichen Zuschlag bekommen wie alle anderen. Ein halber Rentenpunkt mehr pro Kind – das klingt technisch, ist aber bares Geld. Bei einem Rentenwert von 40,79 € ergibt sich folgende monatliche Verbesserung:

Anzahl Kinder Zusätzliche Entgeltpunkte Monatliche Erhöhung
1 Kind 0,5 +20,40 €
2 Kinder 1,0 +40,79 €
3 Kinder 1,5 +61,19 €
4 Kinder 2,0 +81,58 €

Die volle Rentenhöhe im Vorher-Nachher-Vergleich:

Anzahl Kinder Bisherige Rente Künftige Rente Differenz
1 Kind 101,98 € 122,37 € +20,39 €
2 Kinder 203,96 € 244,74 € +40,78 €
3 Kinder 305,94 € 367,11 € +61,17 €
4 Kinder 407,92 € 489,48 € +81,56 €

Für viele Mütter wäre das ein echter Unterschied – vor allem, wenn sie bislang mit wenig Rente auskommen müssen. Doch: Derzeit ist es noch ein politisches Vorhaben. Ein Gesetzentwurf steht aus, konkrete Termine fehlen. Es wird frühestens 2026 mit einer Umsetzung gerechnet. Anträge brauchst du aktuell noch keine zu stellen – das bringt leider nichts.

Beispiel: Was die Mütterrente III für Renate mit drei Kindern bedeutet

Renate, 68 Jahre alt, war ihr Leben lang Hausfrau. Sie hat drei Kinder großgezogen, alle vor 1992 geboren. Gearbeitet hat sie nur gelegentlich auf Minijob-Basis, größere Rentenansprüche hat sie kaum gesammelt. Ihre monatliche Altersrente liegt aktuell bei etwa 580 Euro – inklusive der bisherigen Mütterrente von 305,94 Euro (2,5 Rentenpunkte pro Kind).

Mit der geplanten Mütterrente III würde Renate künftig für jedes ihrer drei Kinder statt 2,5 nun 3 Rentenpunkte bekommen. Das ergibt 61,17 Euro mehr pro Monat:

Anzahl Kinder Bisherige Mütterrente Neue Mütterrente Unterschied
3 305,94 € 367,11 € +61,17 €

Für Renate wäre das ein echter Unterschied. Ihre Gesamtrente würde auf etwa 640 Euro steigen – das ist zwar noch kein üppiges Einkommen, aber ein Plus, das man spürt. Besonders in einem Alltag, in dem jeder Euro für Lebensmittel, Strom oder Medikamente zählt.

Hätte sie nur zwei Kinder, würde die Erhöhung bei rund 41 Euro im Monat liegen. Auch das ist nicht zu vernachlässigen – und zeigt, wie sehr sich diese Reform für genau diese Generation lohnen kann.

Wer profitiert von der neuen Mütterrente?

Die neue Mütterrente soll vor allem die Mütter besserstellen, die bisher benachteiligt wurden – konkret: diejenigen, deren Kinder vor 1992 geboren wurden. Sie erhalten bislang nur 2,5 Rentenpunkte pro Kind, während Mütter mit ab 1992 geborenen Kindern auf drei Punkte kommen. Genau diese Lücke soll jetzt geschlossen werden. Die Reform bringt ihnen also bis zu 20,40 Euro mehr Rente pro Kind und Monat – dauerhaft, lebenslang.

Besonders spürbar ist das bei mehreren Kindern. Bei zwei vor 1992 geborenen Kindern wären das rund 41 Euro mehr pro Monat, bei drei Kindern über 60 Euro. Betroffen sind rund zehn Millionen Frauen in Deutschland. Aber auch einige Väter, Pflege- oder Adoptiveltern könnten profitieren – vorausgesetzt, sie haben die Kinder überwiegend betreut und das lässt sich belegen.

Nicht profitieren werden jedoch Menschen, die im Alter auf Grundsicherung angewiesen sind. Die Mütterrente wird auf die staatliche Hilfe angerechnet. Das bedeutet: Die zusätzliche Zahlung erhöht zwar rechnerisch die Rente, verändert aber den monatlichen Auszahlungsbetrag kaum bis gar nicht. Auch wer nicht in der gesetzlichen Rentenversicherung versichert war – etwa Beamte oder Selbstständige ohne Rentenbeiträge – hat keinen Anspruch auf diesen Zuschlag.

Am meisten profitieren also all jene, die lange gearbeitet, Kinder großgezogen und in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben – aber im Alter trotzdem auf keine üppige Rente kommen. Für viele ist die Mütterrente damit ein kleiner, aber stabiler Baustein gegen Altersarmut.

Finanzierung und politische Diskussion rund um die Mütterrente

Mehr Rentenpunkte für alle Mütter – das klingt im ersten Moment fair, logisch und lange überfällig. Doch wie so oft steckt der eigentliche Streit nicht im Prinzip, sondern im Preis. Denn die geplante Mütterrente III kostet. Und zwar nicht zu knapp.

Geplant ist, dass künftig alle Mütter – unabhängig vom Geburtsjahr ihrer Kinder – drei Rentenpunkte pro Kind erhalten. Das würde vor allem Müttern mit vor 1992 geborenen Kindern zugutekommen. Politisch ist das Ziel klar: Gleichstellung. Finanziell sieht es komplizierter aus.

Was würde die Mütterrente III kosten?

Die Deutsche Rentenversicherung rechnet damit, dass die Reform jährlich rund 4,5 bis 5 Milliarden Euro zusätzlich verschlingen würde.

chon heute schlagen die Erziehungszeiten mit etwa 25 Milliarden Euro im Jahr zu Buche. Mit der Mütterrente III könnten daraus knapp 30 Milliarden werden. Ein gewaltiger Sprung, der im Bundeshaushalt irgendwo gegengerechnet werden muss.

Zur Einordnung:

Posten Kosten pro Jahr (geschätzt)
Kindererziehungszeiten bisher ca. 25 Milliarden Euro
Mütterrente III zusätzlich +4,5 bis 5 Milliarden Euro
Gesamtsumme nach Ausweitung ca. 29-30 Milliarden Euro

Wer soll die neue Mütterrente III bezahlen?

Genau hier beginnt die politische Auseinandersetzung.

Denn irgendwo muss das Geld herkommen. Drei Modelle stehen zur Diskussion:

  1. Steuermittel: Dafür plädieren SPD und Sozialverbände. Ihr Argument: Kindererziehung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – also soll auch die Allgemeinheit zahlen. Das würde den Rententopf entlasten und Beitragszahler schonen.
  2. Erhöhung der Rentenbeiträge: Ohne Steuergeld müsste der Beitragssatz zur gesetzlichen Rentenversicherung um etwa 0,2 bis 0,25 Prozentpunkte steigen. Das träfe direkt Arbeitnehmer und Arbeitgeber – Monat für Monat.
  3. Mischfinanzierung: Denkbar ist auch eine Kombination aus Steuermitteln und Rentenbeiträgen. Doch wie die Mischung genau aussieht, ist bislang offen. Die Gespräche innerhalb der Koalition laufen – mit teils deutlich unterschiedlichen Vorstellungen.

Was sagen Politik und Verbände?

Sozialverbände wie der VdK sehen die Mütterrente III als „überfällige Anerkennung“ und fordern eine komplette Finanzierung durch den Staat. Ihr Fokus liegt auf der Armutsvermeidung, vor allem bei Frauen mit niedrigen Renten.

Wirtschaftsverbände hingegen warnen: Ohne klare Gegenfinanzierung steige die Belastung für Beitragszahler – und die Rente werde für junge Menschen noch unattraktiver. Auch aus der CDU gibt es kritische Stimmen, die mehr Solidität fordern.

Die Deutsche Rentenversicherung ist da ziemlich deutlich. Sie stellt klar: Eine Ausweitung der Mütterrente sei nur dann „ordnungspolitisch sauber“, wenn sie vollständig aus dem Bundeshaushalt kommt. Alles andere gefährde die langfristige Stabilität der Rentenversicherung.

Auch innerhalb der Regierung ist man sich noch nicht ganz einig. Die CSU setzt auf Gleichbehandlung und betont die gesellschaftliche Bedeutung der Maßnahme. Die SPD pocht auf Bundesfinanzierung und sieht den Staat in der Pflicht, Erziehungsleistungen endlich fair zu behandeln.

Das Thema bleibt in Bewegung

Trotz aller Streitpunkte: Die Richtung stimmt.

Zum ersten Mal seit Jahren gibt es eine klare Zusage, dass diese Ungleichbehandlung beendet werden soll. Und der politische Druck wächst – nicht nur von Sozialverbänden, sondern auch von betroffenen Müttern selbst. Sie fordern Gleichbehandlung, nicht irgendwann, sondern jetzt. Ob das gelingt, hängt am Ende davon ab, ob sich Regierung und Bundestag auf ein tragfähiges Modell einigen. Ohne einen konkreten Plan droht das Projekt zu scheitern – nicht am Willen, sondern am Geld. Und genau deshalb wird hinter den Kulissen heftig gerungen.

Fest steht: Die Reform ist machbar. Aber sie muss finanziert werden. Und das ehrlich, transparent und tragfähig. Nur dann wird aus der politischen Absicht auch wirklich ein spürbarer Unterschied für Millionen Mütter.

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FAQ

Wer bekommt Mütterrente und wie viel?
Wann kommt die Mütterrente 3?
Wie hoch ist die Mütterrente für vor 1992 geborene Kinder?

Autorenbox

Sie ist Gründerin von beatvest. Als sie vor einigen Jahren zu Investieren begonnen hatte, fiel ihr persönlich das Problem der Finanzmärkte auf. Das Wissen ist wild verteilt und überwältigend. Man macht sich bei der Auswahl der richtigen Investmentprodukte sorgen und braucht lange bis man Selbstbewusstsein aufgebaut hat. Doch so muss es nicht sein.

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