Dass Investieren sinnvoll und nötig ist, ist inzwischen vielen Menschen klar. Die Rentenlücke in Deutschland, Inflation und das Niedrigzinsumfeld, in welchem wir uns nun schon lange befinden, zeigen uns dies tagtäglich wieder auf.
Investieren muss aber nicht einzig darum gehen, dein Erspartes zu vermehren oder fürs Alter vorzusorgen. Denn dein Geld kann viel mehr!
In diesem Artikel wollen wir dir zeigen, wie du deine Werte in Einklang mit deinen Investments bringen kannst und ganz unkompliziert nachhaltigen Impact für zukünftige Generationen schaffst.
Ich bin Theresa von Cooler Future, wir sind eine Impact Investing App und setzen uns dafür ein, dass nachhaltiges Investieren für jede:n zugänglich wird - nicht nur für große Investor:innen mit Tausenden von Euros. Wenn du mehr über uns und unsere Mission erfahren möchtest, schau gerne mal vorbei (aber erst nachdem du den Artikel gelesen hast 😉). Unsere Website findest du hier.
Eins können wir schonmal vorwegnehmen: Auch wenn nachhaltiges investieren, oder “Impact Investing", wie es in Fachkreisen genannt wird, erstmal kompliziert klingt, ist es in Wirklichkeit recht simpel. Denn genau wie beim “normalen” Investieren kannst du im Prinzip jedes Investmentprodukt nutzen, um im Einklang mit deinen Werten Geld anzulegen. (Und profitabel ist nachhaltiges investieren übrigens auch - dazu später mehr.)
Der Co2-Fußabdruck von Geld
Bevor wir uns die verschiedenen Möglichkeiten und Investmentprodukte anschauen, die du verwenden kannst, um dein erstes (oder vielleicht zweites oder zehntes?) nachhaltiges Investment zu tätigen, lass uns nochmal einen Schritt zurück treten und über den Kohlenstoff - Fußabdruck von Geld sprechen. Denn genau wie die Kleidung und der Kaffee, den du kaufst und den Flug nach Spanien, den du nimmst, hat auch Geld negative Auswirkungen auf die Umwelt.
Jetzt fragst du dich wahrscheinlich, wieso das der Fall ist.
Nun ja, die Verantwortung für die CO2 Emissionen liegt nicht direkt bei dir (wie es bei Konsumgütern der Fall ist) sondern viel mehr bei deiner Bank. Denn die meisten Banken spielen heimlich nicht die grünsten Spielchen.
Wenn du Geld auf einem Girokonto liegen hast, liegt es dort nämlich nicht faktisch (d.h. Es liegt nicht in einem riesigen Tresor irgendwo auf der Welt und wartet darauf, dass du es abhebst). Stattdessen verwendet die Bank deine Einlagen (also dein Geld), um es an Unternehmen oder andere Banken weiter zu verleihen und so Geld zu verdienen. Das ist ein ganz normales Geschäftsmodell und erklärt, warum wir Zugang zu kostenlosen Konten haben. Dies hat aber auch seine Nachteile. Denn du als Privatkund:in kannst nicht entscheiden und bekommst oftmals nicht mal mit, wohin und an wen deine Bank dein Geld verleiht - und das augenscheinlich aus gutem Grund. Die 60 größten Banken der Welt haben seit dem Pariser Abkommen nämlich ganze 3,8 Billionen Dollar in fossile Brennstoffe investiert.
Schockierend, oder? Würdest du mitbestimmen können, wo Banken dein Geld anlegen, hättest du das bestimmt anders entschieden, oder?
Genau durch diese Investitionen in fossile Brennstoffe kommt der CO2-Fußabdruck deines Geldes zustande. Unser Impact-Team hat sich die Zahlen mal genauer angeschaut, viel gerechnet und konnte den Fußabdruck von Geld das bei der deutschen Bank eingezahlt wurde quantifizieren:
Wenn du im Jahr 2020 1000 EUR bei der deutschen Bank eingezahlt hattest, warst du indirekt für 0,2 Tonnen Co2 verantwortlich. Ziemlich krass, oder? Wir haben auf jeden Fall nicht schlecht gestaunt.
Um das zu kompensieren, müsstest du sage und schreibe 20 Bäume pflanzen!
Du merkst also, dass wir nicht nur an unser Geld denken sollten, sondern auch daran, was damit ermöglicht, unterstützt und finanziert wird. Oder um es mit den Worten von Audrey Choi, Chief Sustainability Officer bei Morgan Stanley zu sagen:
Warum glauben wir, dass unsere Entscheidung für eine Tasse Kaffee aus fairem Handel für vier Dollar in einem wiederverwendbaren Becher von Bedeutung ist, aber nicht, was wir mit 4.000 Dollar auf unserem Investmentkonto tun?
Genau das versucht nachhaltiges Investieren zu ändern: Geld anlegen und Rendite erwirtschaften? Na klar! Aber eben, indem man die “Guten” stärkt, nicht die Klimasünder.
ESG, SRI, Impact - Was bedeutet das alles eigentlich?
So, ich hoffe wir konnten dich schon mal überzeugen, dass Impact Investing an sich eine gute Methode ist, um den Kapitalismus und die Finanzmärkte dafür zu nutzen, Gutes zu tun. Bei Cooler Future wissen wir aber auch, dass die ganze Terminologie im Bereich rund um nachhaltiges Investieren ziemlich verwirrend sein kann. Also wollen wir einmal kurz Licht ins Dunkel bringen.
ESG Investing - ein guter Anfang
Die Abkürzung ESG steht für Environment, Social and Governance (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) und verwendet im Grunde einen "Filter", um nach guten Unternehmen in diesen Bereichen zu suchen.
Es gibt jedoch keine standardisierten Kriterien, daher hängt es stark davon ab, wer entscheidet, was als "gut" gilt.
Daher wollen wir dir eins raten: Halte die Augen offen, wenn auf einem Investitionsprodukt “ESG” steht.
Sabrina aus unserem Team hat letztens 3 nachhaltige ETFs analysiert und wir waren wirklich schockiert, was dabei rauskam. Lies hier mehr.
SRI Investing - Soziale Verantwortung übernehmen
SRI steht für socially responsible investing, auf Deutsch also sozial verantwortliches Investieren. Die Methode schließt Investitionen in Unternehmen aus, die an bestimmten Geschäften beteiligt sind, z.B. Investitionen in Glücksspiel, Alkohol, Tabak oder in fossile Brennstoffe.
Impact Investing - messbare Wirkung erreichen
Impact Investing befasst sich mit den spezifischen, messbaren Auswirkungen eines Unternehmens auf ein bestimmtes Thema, z. B. den Klimawandel. Der große Unterschied zu ESG- und SRI-Investitionsprodukten besteht darin, dass die Anleger neben den finanziellen Erträgen (d. h. dem Geld, das sie mit ihrer Investition verdient haben) auch die messbaren Auswirkungen ihres Geldes sehen können (z. B. die vermiedenen CO2- Emissionen). Das Wort “messbar” ist hier der Kernunterschied. Während beim ESG- und SRI-Investitionen das Ziel zwar auch Nachhaltigkeit und Wirkung ist, so messen diese Investitionsarten ihre tatsächliche Wirkung nicht aktiv. Beim Impact Investing kannst du hingegen immer nachverfolgen, was deine Investition effektiv bewirkt. Zu den verschiedenen Bereichen für Impact Investment gehören Gleichberechtigung, Nachhaltigkeit oder Bildung.
Kann nachhaltiges Investieren wirklich profitabel sein? Spoiler - Alert: Na klar!
Und, hast du schon Lust zum Klimaretter mit deinen Investitionen zu werden? Falls du mit ja geantwortet hast, brennt dir wahrscheinlich trotzdem noch eine Frage auf den Lippen: Wie steht es um die Rendite?
Ja, uns ist auch klar, dass jede:r Investor:in Interesse daran hat, sein eingesetztes Kapital zu vermehren. 😅
Und eins können wir schonmal vorwegnehmen: Impact Investing kann profitabel sein!
Man muss aber klar sagen: Es kommt auf das Produkt an.
Denn genau wie beim “normalen” Investieren kannst du auch beim Impact Investing aus einer Vielzahl von Produkten auswählen, die sich in Hinsicht auf Risiko und Rendite unterscheiden. Hier ein paar Beispiele:
Nachhaltige Anleihen
Nachhaltige Anleihen oder “Green bonds” können Anleihen sein, welche von privaten Unternehmen oder ganzen Staaten emittiert werden und nachhaltige Projekte finanzieren sollen. Wenn du eine solche Anleihe kaufst verleihst du dem Emittenten dein Geld, erhältst dafür einen fixen Zins und nach einer gewissen Laufzeit dein Geld zurück. Nachhaltige Anleihen sind aufgrund der festen Zinshöhe als weniger risikoreich angesehen als andere Kapitalmarktprodukte, dafür fällt die Rendite allerdings auch niedriger aus.
Einzelaktien
Natürlich kannst du auch im Impact Bereich in Einzelaktien von börsennotierten Unternehmen investieren. Oftmals hängt das allerdings mit hohem Zeitaufwand für die Analyse der Aktie, hohem Risiko und mehr Volatilität zusammen, da du bei einer Investition von Einzelaktien nicht von Diversifikation profitierst. Eine bekannte Aktie im Bereich der erneuerbaren Energien ist die von der Firma Ørsted. Wir haben sie hier analysiert.
ETFs
Schnürt man viele verschiedene Einzelaktien zu einem großen Paket zusammen, erhält man einen ETF. ETFs sind gerade in den letzten Jahren immer beliebter geworden, da sie relativ billig sind, Käufer:innen von Diversifikation profitieren können und sie oft als “einfacher” empfunden werden, als die Investition in Einzelaktien. Allerdings muss man sagen, dass ETFs gerade im Bereich Nachhaltigkeit noch großen Aufholbedarf haben. Während die ESG-Filter ein guter Anfang sind, ist der tatsächliche Impact der ETFs oft ziemlich klein und die Nachhaltigkeit mehr Schein als Sein.
Publikumsfonds
Publikumsfonds sind offene Investmentfonds - d.h. eine Gruppierung von Anleihen oder Aktien, die an den Kapitalmärkten frei zugänglich sind. Du kannst Fonds genauso wie ETFs oder Einzelaktien also an den Börsen kaufen. Der große Unterschied ist, dass Publikumsfonds von professionellen Fondsmanagern erstellt und auch gemanagt werden. Dadurch hast du als Anleger keine Arbeit und weißt, dass dein Geld in guten Händen ist. Allerdings sind somit auch die Gebühren höher als bei bspw. ETFs. Bei Cooler Future bieten wir auch Publikumsfonds an, da wir der Meinung sind, dass man durch sie sehr guten Impact erzielen kann. Hier kannst du dir anschauen, wie genau wir die besten Fonds auswählen.
Außer diesen Möglichkeiten gibt es natürlich noch viele weitere und auch komplexere, fortgeschrittene Investitionsprodukte, die oftmals sehr viel Risiko, aber auch gute Renditemöglichkeiten beinhalten. Du hast also genauso wie beim regulären Investieren die Möglichkeit, deine Renditeerwartungen und Produktwahl in Einklang zu bringen.
Außerdem gibt es inzwischen ganze Studien darüber, dass nachhaltiges Investieren auf Dauer sogar profitabler sein soll, als zu investieren, ohne auf kommende Generationen zu achten. Wenn du dich für die Profitabilität von Impact Investings interessiert, kannst du gerne mal hier reinschauen.
Zusammenfassung
Nachhaltiges Investieren bietet dir also eine Ganze Menge:
- Du tust Gutes, ohne dich anstrengen zu müssen, denn dein Geld arbeitet für dich gegen den Klimawandel.
- Genau wie beim regulären Investieren sicherst du dich gegen Inflation ab und sorgst für deine Altersvorsorge vor.
- Du kannst dir die Gewinne in deinem Portfolio mit gutem Gewissen angucken.
Also, vielen Dank, dass du den Artikel gelesen hast und ran an die nachhaltigen Investments!
Dies ist ein Gastbeitrag von Theresa Bender (Cooler Future).
