Nachhaltiges Investieren

Nachhaltiger Themenfonds – Blick auf ein ganz spezielles Thema

Beim nachhaltigen Investieren denkt man oft sofort an spezielle Themen wie saubere Energie oder Ähnliches. Das ist aber nur eine der nachhaltigen Anlagestrategien.

Das ist eine der Strategien beim nachhaltigen Investieren, die wahrscheinlich für viele am leichtesten zum Verstehen und Nachvollziehen ist. Denn hier investierst du in konkrete Themen oder bestimmte Finanzprodukte, die im direkten Zusammenhang mit der Förderung von Nachhaltigkeit stehen. Orientiert wird sich dabei oft an einem der Themen im Rahmen des ESG-Ansatzes. 

Bei Themenfonds konzentriert man sich nicht auf eine bestimmte Branche oder Region, sondern setzt auf ein konkretes nachhaltiges Thema. Das kann z.B. saubere Energie, Biotechnologie, Lifestyle, Wasseraufbereitung oder eines der vielen anderen sein. 

Wenn dir ein Themenfonds als zu spezifisch vorkommt, gibt es auch noch andere Strategien wie du nachhaltig Investieren kannst. Einen Überblick findest du hier: „Die richtigen Strategien fürs nachhaltige Investieren – ein Überblick“

Was erwartet dich in diesem Artikel:

  • Was ist ein Themenfonds? 
  • Chancen & Potenziale von Themenfonds
  • Welche Risiken gibt es bei Themenfonds? 
  • Themenfonds: Recap in a Heartbeat

Was ist ein Themenfonds?

Ein Themenfonds setzt auf ein spezielles Thema im Bereich nachhaltiger Entwicklung. Das können z.B. erneuerbare Energien, Elektromobilität, pflanzenbasierte Ernährung oder ein beliebiges anderes Thema sein. 

Wenn du dich schon länger mit dem Investieren beschäftigst, weißt du, dass man das eigene Risiko immer so weit wie möglich versucht zu streuen. Bei Themenfonds musst du leider Abzüge bei der Risikostreuung machen, denn hier wird in vielen Fällen nur ein sehr enger Markt abgedeckt. Du setzt hiermit also eine Wette auf eine bestimmte Branche. Was grundsätzlich nicht schlecht sein muss, aber du solltest dir über das damit verbundene Risiko im Klaren sein.

Dein Risiko ist größer, weil du mit einem Themenfonds nicht in eine breite Palette an unterschiedlichen Unternehmen aus verschiedenen Branchen und Ländern investierst, sondern eine sehr kleine Nische abdeckst. Die Gefahr, dass sich der Trend vielleicht doch nicht durchsetzt, ist gegeben. 

Chancen & Potenziale von Themenfonds 

Wenn dir das Risiko von Themenfonds grundsätzlich bewusst ist, dann können nachhaltige Themenfonds dein Depot aber jedenfalls gut ergänzen. Der Vorteil von Themenfonds ist auch der, dass du auf eine gewisse Branche oder Technologie setzen kannst, ohne dich für eine einzelne Aktie entscheiden zu müssen. So musst du nicht das Risiko eingehen, genau auf das richtige Unternehmen gesetzt zu haben, sondern kannst es auf mehrere in der Branche verteilen. 

Vielleicht kannst du dir das mit einem konkreten Beispiel besser vorstellen…

Angenommen du interessierst dich für die Wasserstoff-Technologie und bist überzeugt davon, dass wir Wasserstoff-Autos neben Elektro-Autos sicher brauchen werden. Du kennst dich aber leider trotzdem zu wenig mit der Technologie selbst und den aktuellen Unternehmen aus, um zu wissen, wer der große Player in Zukunft sein wird. 

Anstatt jetzt alle aktuellen Player der Branche durchzuforsten, könntest du dir einen Wasserstoff-Fonds oder Wasserstoff-ETF suchen und damit in diese Branche gesammelt investieren. Dadurch kannst du in die Technologie rund um Wasserstoff investieren, ohne dich für eine Aktie entscheiden zu müssen. Wasserstoff ist jetzt natürlich nur ein beliebiges Beispiel. Du hast da eine riesige Bandbreite an unterschiedlichen nachhaltigen Themen; angefangen von sauberer Energie, Artenschutz, Blue Economy bis hin zu Future of Food, Gleichstellung der Geschlechter und vielem mehr. 

Es macht durchaus Sinn, dir unterschiedliche Themen anzusehen. 

Themenfonds bieten sich zum Beispiel auch gut für einen Core-Satellite-Ansatz an. Diesen Investitionsansatz kennst du vielleicht von den klassischen Investitionsstrategien. Bei einer Core-Satellite-Strategie bildet eine breit gestreute Kerninvestition („Core“) die Basis. Zusätzlich kannst du dann mehrere kleinere und risikoreichere Einzelinvestitionen („Satellites“) ins Portfolio beimischen. 

So kannst du dein Risiko minimieren und trotzdem deinen Werten entsprechend dein Portfolio zusammenstellen. 

Gehen wir doch gleich auf das Thema Risiko nochmal genauer ein. 

Welche Risiken gibt es bei Themenfonds? 

Wir haben schon besprochen, dass es sich bei nachhaltigen Themenfonds um einen sehr engen Markt handelt und du dafür mehr Risiko in Kauf nehmen musst. Du solltest dir gut überlegen in welchen Themenbereich du investieren möchtest und ob du auch wirklich an diese Branche glaubst. Durch dieses spezielle Marktsegment entsteht ein sogenanntes Klumpenrisiko. Dem könntest du wie vorhin erwähnt mit einem Core-Satellite-Ansatz entgegenwirken und indem du wirklich ein genaues Auge auf das jeweilige Finanzprodukt hast. 

Achte darauf, dass du gerade bei Themenfonds einen langfristigen Anlagehorizont im Auge haben solltest. Denn es handelt sich bei Themenfonds in vielen Fällen um eine Wette auf die Zukunft. Es wird auf einen aktuellen Trend gesetzt, aber niemand weiß zu 100 Prozent, ob sich ein bestimmtes Thema tatsächlich als zukunftsfähig beweist oder nicht. Das kann sich entweder in wenigen Jahren schon zeigen, vielleicht aber auch erst nach 10 oder 15 Jahren. Im schlimmsten Fall kann deine Wette auf die Zukunft auch schlecht ausgehen, die Technologie setzt sich nicht durch und verschwindet wieder vom Markt. 

Je nachdem welchen Themenfonds du dir aussuchst, kann es sein, dass höhere Kosten anfallen im Vergleich zu herkömmlichen breit gestreuten Finanzprodukten. Das kann unterschiedliche Gründe haben. Einerseits die Notwendigkeit von einer höheren Analysekompetenz und Tiefenwissen, wenn es um spezielle Branchen geht, andererseits vielleicht auch, dass es bei Themenfonds nicht so viel Konkurrenz gibt und die Anbieter daher einen höheren Spielraum bei den Gebühren haben. 

Wirf also einen kritischen Blick auf die Kosten bei einem Themenfonds. Ein Themenfonds kann eine sinnvolle Alternative sein, aber nicht, wenn die Kosten gleichzeitig viel zu hoch sind. Ab wann die Kosten (TER - Total Expense Ratio) für einen nachhaltigen ETF zu hoch sind, musst du selbst entscheiden. Aufmerksam werden kannst du aber ab einer TER von ~ 0,6 % (im Vergleich: weltweit gestreute ETFs gibt es bereits ab 0,2 % TER). 

Themenfonds: Recap in a Heartbeat

Nachhaltige Themenfonds geben dir die Möglichkeit, nicht nur auf aktuelle Trendthemen zu setzen, sondern auch in ein ganz bestimmtes Thema zu investieren, welches dir am Herzen liegt. Das ist natürlich eine gute Sache, jedoch eignen sich  Themenfonds nicht als Basisinvestments. 

Denke immer an das höhere Risiko, da es sich in vielen Fällen um ein ganz spezielles Thema handelt und man nicht wissen kann, ob es auch wirklich zukunftsfähig ist oder nicht. Sieh dir doch dazu vielleicht einmal den Core-Satellite-Ansatz an und überlege, ob dieser Ansatz für dein Portfolio passen könnte. Solange dir das Risiko bewusst ist, kannst du Themenfonds jedenfalls gut in dein Portfolio einbauen. 

FAQ

Was ist ein Themenfonds?
In welche nachhaltige Themen kann ich investieren?

Autorenbox

Lisa hat vor beatvest in einer Privatbank gearbeitet, wo sie das Vermögen von ultra-high-net-worth Individuals betreut hat. Sie kennt sich mit jeder Anlageklasse aus und hat für jede Frage zum Thema Investieren eine Antwort parat. Lisa steht bei beatvest auch jederzeit gerne für Fragen zur Verfügung. Du kannst sie unter lisa@beatvest.com erreichen.

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