Du möchtest deinem Patenkind etwas mitgeben, das über Geschenke zum Geburtstag oder zu Weihnachten hinausgeht?
Dann ist eine Geldanlage eine wunderbare Möglichkeit, um Stück für Stück ein finanzielles Polster aufzubauen – für den Führerschein, das Studium, die erste Wohnung oder einfach für einen sicheren Start ins Erwachsenenleben.
Ganz gleich, ob du regelmäßig sparen oder einmalig etwas anlegen willst: Mit der richtigen Strategie kann selbst ein kleiner Betrag über die Jahre zu etwas Großem werden.
Sparziele: Was kann dein Patenkind mit dem Geld machen?
Wenn du für dein Patenkind Geld anlegst, tust du das nicht einfach zum Sparen an sich.
Du möchtest, dass es später etwas Sinnvolles damit anfangen kann – und genau das macht die Geldanlage so wertvoll. Denn viele große Ausgaben stehen genau dann an, wenn junge Menschen noch am Anfang stehen und wenig eigenes Geld haben. Mit deinem finanziellen Beitrag kannst du diese Momente spürbar erleichtern oder überhaupt erst möglich machen.
Zum Beispiel für den Führerschein, der heute schnell 2.000 bis 3.000 Euro kostet. Oder für das erste eigene Auto oder Fahrrad, das gerade in ländlichen Gegenden den Weg in die Unabhängigkeit ebnet. Auch die erste Wohnung bringt viele Ausgaben mit sich – von Kaution über Möbel bis zu Haushaltsgeräten. Dein Geld kann helfen, dass der Start ins eigene Zuhause nicht zur Belastung wird.
Ein weiterer großer Bereich ist die Ausbildung oder das Studium. Studiengebühren, Bücher, Technik, Unterkunft – all das kostet. Vielleicht möchte dein Patenkind auch ein Auslandssemester machen oder reisen, bevor es ins Berufsleben startet. Auch das lässt sich mit einem gut geplanten Sparbeitrag leichter ermöglichen.
Und manchmal braucht es einfach ein finanzielles Polster: für den ersten Umzug, eine Selbstständigkeit oder einfach, um in schwierigen Phasen nicht sofort ins Minus zu rutschen. Genau hier kann deine Unterstützung langfristig einen Unterschied machen – weil sie deinem Patenkind Freiheit schenkt, selbstbestimmt zu handeln und eigene Entscheidungen zu treffen.
Wie lege ich Geld für mein Patenkind an?
Du möchtest Geld für dein Patenkind zurücklegen – sei es für den Führerschein, das Studium oder einfach als Starthilfe ins Leben.
Eine tolle Idee! Aber welche Anlageform ist die richtige? Vielleicht hast du schon von Tagesgeld, Festgeld oder ETFs gehört und fragst dich jetzt: Was genau ist das eigentlich – und was passt am besten für mein Patenkind?
Tagesgeldkonto bedeutet Sicherheit und Flexibilität
Wenn du das Geld einfach und sicher ablegen willst, ist ein Tagesgeldkonto eine gute Lösung.
Du überweist einen Betrag auf das Konto und bekommst dafür von der Bank Zinsen. Diese Zinsen sind nicht besonders hoch, aber dein Geld liegt sicher. Du kannst jederzeit auf den Betrag zugreifen, ohne Kündigung oder lange Wartezeiten. Das ist besonders praktisch, wenn du nicht genau weißt, wann dein Patenkind das Geld einmal brauchen könnte. Vielleicht möchtest du in ein paar Jahren etwas zum Schulabschluss schenken oder spontan Geld für ein neues Fahrrad oder einen Laptop bereitstellen. Dann passt ein Tagesgeldkonto gut.
Die Zinsen liegen aktuell bei ungefähr zwei Prozent. Das ist nicht viel, aber besser als beim klassischen Sparbuch. Dafür musst du dir keine Sorgen machen, dass dein Geld weniger wird. Für größere Pläne ist ein Tagesgeldkonto allerdings weniger geeignet, denn es wächst nur langsam.
Festgeld lohnt sich, wenn du schon weißt, wann du das Geld brauchst
Beim Festgeld entscheidest du dich, das Geld für eine bestimmte Zeit fest anzulegen. Du wählst zum Beispiel drei oder fünf Jahre und bekommst dafür von der Bank einen festen Zinssatz. Dieser liegt aktuell oft etwas höher als beim Tagesgeld. Der Vorteil dabei ist, dass du ganz genau weißt, wie viel Geld am Ende herauskommt. Aber: Du kannst in dieser Zeit nicht einfach über das Geld verfügen.
Wenn du also schon weißt, dass dein Patenkind das Geld erst zur Volljährigkeit oder zum Ausbildungsstart bekommen soll, dann ist Festgeld eine gute Option. Du legst das Geld heute an und lässt es in Ruhe wachsen. Es bleibt sicher und du kannst dich darauf verlassen, dass du zum gewünschten Zeitpunkt genau weißt, was zur Verfügung steht. Für kurzfristige Wünsche ist Festgeld weniger geeignet, weil du in der Laufzeit nicht drankommst.
ETFs bringen auf lange Sicht das meiste fürs Kind
Wenn du das Geld wirklich für die Zukunft deines Patenkindes wachsen lassen willst, dann sind ETFs wahrscheinlich die beste Wahl. Ein ETF ist ein Fonds, der automatisch in viele verschiedene Unternehmen investiert. Du musst nicht selbst Aktien aussuchen. Das Geld wird auf der ganzen Welt gestreut angelegt. Das senkt das Risiko und gibt dir die Chance auf eine deutlich bessere Rendite als bei Tagesgeld oder Festgeld.
Vor allem, wenn du schon früh anfängst und das Geld viele Jahre liegen lassen kannst, lohnen sich ETFs. Denn je länger das Geld arbeitet, desto mehr kann es durch den sogenannten Zinseszinseffekt wachsen. Du kannst entweder einen Einmalbetrag anlegen oder mit einem kleinen Sparplan regelmäßig investieren – zum Beispiel 25 oder 50 Euro im Monat. Über 15 oder 18 Jahre kann da schnell eine fünfstellige Summe zusammenkommen.
Natürlich schwankt der Wert eines ETF in der Zwischenzeit. Es kann auch mal runtergehen. Aber über viele Jahre hinweg haben sich solche Anlagen fast immer sehr positiv entwickelt. Wenn du also für das Studium, die erste Wohnung oder den Start ins Berufsleben vorsorgen willst, hast du mit einem ETF langfristig die besten Chancen.
Soll ich das Geld für mein Patenkind in meinem oder seinem Namen anlegen?
Wenn du für dein Patenkind Geld anlegen möchtest, hast du zwei grundsätzliche Möglichkeiten: Du kannst das Geld entweder auf deinen eigenen Namen sparen oder direkt auf den Namen des Kindes anlegen – etwa in einem Junior-Depot. Beide Wege sind erlaubt und haben klare Vor- und Nachteile. Welche Lösung für dich besser passt, hängt davon ab, was dir wichtiger ist: maximale Kontrolle, steuerliche Vorteile oder langfristige Planungssicherheit.
Sparen im Namen des Patenkindes
Wenn du ein Junior-Depot oder ein Tagesgeldkonto auf den Namen deines Patenkindes eröffnest, verschenkst du das Geld offiziell. Es gehört dann rechtlich dem Kind – du gibst die Kontrolle ab, ermöglichst aber große steuerliche Vorteile.
Denn Kinder haben ihren eigenen Sparerpauschbetrag von 1.000 Euro pro Jahr und zusätzlich einen Grundfreibetrag von 12.096 Euro (Stand 2025). Zusammen sind also bis zu 13.096 Euro Kapitalerträge pro Jahr steuerfrei. Wer zusätzlich eine Nichtveranlagungsbescheinigung beim Finanzamt beantragt, kann auch größere Depotgewinne steuerfrei halten.
Der große Nachteil: Du kannst ein solches Konto nicht allein eröffnen. Du brauchst die Zustimmung beider Elternteile, denn sie verwalten das Vermögen treuhänderisch. Als Pate hast du keinen automatischen Zugriff, es sei denn, die Eltern erteilen dir eine Vollmacht. Und: Ab dem 18. Geburtstag gehört das Geld ohne Einschränkungen dem Patenkind – selbst wenn du es eigentlich zu einem späteren Zeitpunkt geben wolltest.
Diese Variante lohnt sich, wenn du mit den Eltern gut zusammenarbeitest, auf langfristige Anlage mit möglichst wenig Steuerbelastung setzt und es dir nichts ausmacht, das Vermögen schon früh zu verschenken.
Sparen auf deinem eigenen Namen
Wenn du das Geld stattdessen auf deinen eigenen Namen anlegst, behältst du jederzeit die volle Kontrolle. Du entscheidest, wann du das Geld übergibst, in welcher Form (z. B. als Geschenk zum 18. oder 25. Geburtstag) und ob du vielleicht sogar weiter investieren möchtest.
Du brauchst keine Zustimmung der Eltern, kannst also sofort loslegen – egal ob mit Tagesgeld, Festgeld oder ETF-Sparplan. Außerdem schützt du dein Patenkind ein Stück weit: Manche Erwachsene möchten ungern, dass ein 18-Jähriger spontan Zugriff auf größere Summen hat. Auch bei BAföG oder Sozialleistungen wirkt sich das Geld nicht aus, solange es rechtlich bei dir bleibt.
Nachteile gibt es allerdings auch: Alle Kapitalerträge aus dem Depot zählen zu deinem Einkommen und werden nach deinem persönlichen Steuersatz versteuert, sobald du über den Sparerpauschbetrag von 1.000 Euro hinauskommst. Außerdem fällt das Geld in deinen Nachlass, wenn du es nicht zu Lebzeiten überträgst.
Die gute Nachricht: Die Schenkungsfreibeträge sind großzügig. Du darfst deinem Patenkind 20.000 Euro alle zehn Jahre steuerfrei schenken, und als Großeltern sogar bis zu 200.000 Euro.
Diese Variante ist ideal, wenn du unabhängig handeln willst, Wert auf Vertraulichkeit, Flexibilität und spätere Entscheidungshoheit legst und es dir nichts ausmacht, auf Steuervorteile zu verzichten.
Unser Rat für dich als Pate oder Patin
Wenn du steuerlich optimieren möchtest, dich mit den Eltern gut abstimmst und dem Kind das Geld mit 18 ohne Einschränkung geben willst, ist das Junior-Depot eine gute Lösung. Es nutzt die steuerlichen Freibeträge maximal aus und ermöglicht langfristiges Wachstum ohne Steuerabzug.
Wenn du selbst bestimmen möchtest, wann, wie und in welchem Umfang du das Geld übergeben willst, solltest du auf deinem eigenen Namen sparen. Damit behältst du die Übersicht, bist nicht auf die Kooperation der Eltern angewiesen und kannst individuell entscheiden, wann das Geld sinnvoll übergeben wird – ob mit 18 oder erst später.
Am Ende ist es keine Frage von richtig oder falsch, sondern eine Frage deiner persönlichen Ziele, deines Vertrauens in die Familie – und deines Bauchgefühls.