Wenn ein Kind kommt, ändert sich nicht nur der Alltag – sondern auch das Einkommen. Viele stellen sich dann die ganz praktische Frage: Was bleibt mir eigentlich, wenn ich in Elternzeit gehe? Genau das schauen wir uns hier an. Wir rechnen dir vor, wie viel Elterngeld du bei 2.000 Euro netto bekommst, wie es sich zusammensetzt – und was du konkret erwarten kannst.
Wie funktioniert die Berechnung vom Elterngeld?
Das Elterngeld ersetzt einen Teil deines wegfallenden Einkommens.
Für die meisten liegt die sogenannte Standard-Ersatzrate bei 65 % – das heißt, du bekommst 65 % deines bereinigten Nettoeinkommens als Elterngeld. Gilt für Nettoeinkommen zwischen 1.240 und 2.770 Euro pro Monat. Verdient man mehr, wird nichts zusätzlich ersetzt. Verdient man weniger, gibt es eine höhere Ersatzrate – bis zu 100 %
Mehr Elterngeld bei weniger Einkommen
Wer weniger als 1.240 Euro netto verdient hat, bekommt mehr als 65 % ersetzt. Für Einkommen unter 1.000 Euro netto erhöht sich die Ersatzrate schrittweise auf bis zu 100 %.
Die Staffelung funktioniert so:
- 1.200 – 1.240 Euro: Ersatzrate sinkt von 67 % auf 65 %
- 1.000 – 1.200 Euro: Feste Ersatzrate von 67 %
- Unter 1.000 Euro: Für je 2 Euro unter 1.000 Euro gibt es +0,1 Prozentpunkte
Beispiel:
Bei 800 Euro netto wären das 100 Euro unter der 1.000-Euro-Grenze = 50 Schritte → +5 %.
Ergebnis: Ersatzrate von 72 % → 800 × 0,72 = 576 Euro Elterngeld
Wie viel Elterngeld erhält man bei 2.000 € netto?
Wer vor der Geburt seines Kindes rund 2.000 Euro netto verdient, kann mit einem Basiselterngeld von 1.300 Euro monatlich rechnen.
Dieser Betrag ergibt sich aus der geltenden Ersatzrate von 65 % des Nettoeinkommens, die für mittlere Einkommen zwischen 1.240 und 2.770 Euro vorgesehen ist. Doch hinter dieser Zahl steckt mehr als eine einfache Prozentrechnung – denn Elterngeld richtet sich nicht nach dem, was auf deiner Gehaltsabrechnung steht, sondern nach einem pauschal berechneten „Elterngeld-Netto“.
Das Elterngeld gleicht das Einkommen aus, das durch die Geburt deines Kindes wegfällt. Bei einem Nettoeinkommen von 2.000 Euro vor der Geburt und einem vollständigen Einkommensausfall während der Elternzeit ergibt sich folgende Rechnung:
Elterngeld = 2.000 € × 65 % = 1.300 Euro pro Monat
Dabei handelt es sich um das sogenannte Basiselterngeld, das für maximal 14 Monate bezogen werden kann – wenn beide Elternteile sich die Elternzeit aufteilen. Alleinerziehende können die vollen 14 Monate allein beanspruchen.
Wie lange bekommst du Elterngeld?
Beim Basiselterngeld liegt die maximale Bezugsdauer bei 14 Monaten, die zwischen beiden Elternteilen aufgeteilt werden können – wenn beide für mindestens 2 Monate Elterngeld beziehen.
Alleinerziehende können die vollen 14 Monate selbst beanspruchen.
Alternativ kannst du dich für ElterngeldPlus entscheiden:
- Es wird nur zur Hälfte ausgezahlt, also z. B. 650 Euro statt 1.300 Euro
- Dafür wird es doppelt so lange gezahlt – also bis zu 28 Monate
- Besonders sinnvoll bei Teilzeitarbeit während der Elternzeit
Was passiert, wenn du in Teilzeit arbeitest?
Wenn du während der Elternzeit teilweise weiterarbeitest, reduziert sich das Elterngeld entsprechend um das Einkommen, das du weiterhin erzielst. Ein Beispiel:
- Vorher: 2.000 Euro netto
- Teilzeit während Elternzeit: 600 Euro Einkommen
- Einkommensdifferenz: 1.400 Euro
- 65 % davon = 910 Euro Elterngeld
Je mehr du in Teilzeit verdienst, desto geringer fällt das Elterngeld aus. Ziel ist es, das tatsächliche Wegfall-Einkommen anteilig auszugleichen – aber nicht doppelt zu zahlen.
Bonuszahlungen: Mehr Geld bei Geschwistern oder Mehrlingen
Wenn du ein weiteres Kind unter 3 Jahren hast, bekommst du den sogenannten Geschwisterbonus:
- 10 % des Elterngeldes, mindestens jedoch 75 Euro
- Bei 1.300 Euro Elterngeld bedeutet das: zusätzliche 130 Euro pro Monat
Bei Mehrlingen (z. B. Zwillingen) bekommst du einen Mehrlingszuschlag von 300 Euro pro weiterem Kind. Bei Zwillingen also zusätzlich 300 Euro, bei Drillingen 600 Euro usw.
Was zählt beim Elterngeld als „Netto“?
Wichtig: Die Elterngeldstelle rechnet nicht mit deinem normalen Nettogehalt, sondern mit einem speziell berechneten „Elterngeld-Netto“. Grundlage dafür ist das Bruttoeinkommen der letzten 12 Monate vor der Geburt. Davon werden pauschal Steuern, Sozialabgaben und der Arbeitnehmerpauschbetrag von monatlich 102,50 Euro abgezogen. Das Ergebnis ist das Nettoeinkommen, das für die Elterngeldberechnung angesetzt wird – und es kann von deinem tatsächlichen Netto aus der Gehaltsabrechnung abweichen.
Wie hoch sind der Mindest- und Höchstbetrag beim Elterngeld?
- Mindestbetrag: 300 Euro pro Monat (z. B. bei geringem Einkommen oder Teilzeit)
- Höchstbetrag: 1.800 Euro pro Monat (bei sehr hohem Einkommen, max. 2.770 Euro netto anrechenbar)
- Ersatzrate: 65–100 %, abhängig vom Einkommen – je niedriger das Einkommen, desto höher die Ersatzquote
Bei 2.000 Euro netto bewegst du dich im Standardbereich mit 65 % Ersatzrate, und liegst daher nicht am Maximum, aber gut über dem Mindestbetrag.
Wie hoch ist die Einkommensgrenze für Elterngeld?
Seit April 2025 gilt eine neue Einkommensgrenze für den Elterngeldanspruch. Sie liegt bei:
- 175.000 Euro zu versteuerndem Jahreseinkommen (gemeinsam bei Paaren)
Überschreitest du diese Grenze, fällt der Elterngeldanspruch vollständig weg – unabhängig davon, wie hoch dein individuelles Einkommen vor der Geburt war. Bei 2.000 Euro monatlich liegt man allerdings weit unter dieser Schwelle – hier gibt es also keinen Ausschluss.
Bei einem Nettoeinkommen von 2.000 Euro erhältst du ein monatliches Basiselterngeld von 1.300 Euro, wenn du während der Elternzeit nicht arbeitest. Das ist die Standard-Ersatzrate von 65 % – und damit deutlich über dem Mindestbetrag. Du kannst das Elterngeld aufteilen, verdoppeln (als ElterngeldPlus) oder durch Bonuszahlungen aufstocken lassen. Wichtig ist nur: Die tatsächliche Berechnung läuft über ein spezielles Elterngeld-Netto, das anders aussieht als deine Gehaltsabrechnung.
Wer die Regeln kennt, kann verlässlich planen – und weiß, was mit 2.000 Euro vor der Geburt im Anschluss zu erwarten ist.