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Sparquote: Wie viel Geld sollte man monatlich sparen?

Wie viel man monatlich sparen sollte, hängt vom Einkommen, der Lebensphase und den eigenen Zielen ab. Die 50-30-20-Regel gilt als guter Richtwert, wobei 20 % fürs Sparen vorgesehen sind. In der Praxis liegen viele unter diesem Wert – wer aber strukturiert vorgeht, kann mit kleinen Beträgen viel erreichen.

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Sparen funktioniert nicht nebenbei. Wer am Monatsende einfach nur hofft, dass was übrig bleibt, spart meistens gar nichts. Die Frage ist also nicht, ob man sparen sollte – sondern wie viel, wie früh und wie dauerhaft. Und genau da scheiden sich Realität und Empfehlung. Zeit, mal konkret hinzuschauen, was wirklich sinnvoll ist – und was machbar.

Wie viel Geld sparen Deutsche jeden Monat?

Die meisten sparen – aber nicht alle gleich. Und nicht jeder kann überhaupt sparen.

Wer in Deutschland wie viel Geld monatlich zur Seite legt, hängt stark vom Einkommen ab. Die Zahlen zeigen: Während manche problemlos Hunderte Euro im Monat sparen, bleibt bei anderen nichts übrig oder es entsteht sogar ein Minus.

Im Schnitt sparen Deutsche rund 280 Euro pro Monat (Stand 1. Halbjahr 2024). Das ergibt sich aus einer Sparquote von 11,1 Prozent bei einem durchschnittlichen verfügbaren Pro-Kopf-Einkommen von 2.523 Euro im Monat. Damit liegt Deutschland im internationalen Vergleich weit vorne – deutlich über Ländern wie Italien, den USA oder Japan, aber noch unter der Schweiz (19,4 %) und den Niederlanden (12,7 %).

Die Sparquote ist kein statischer Wert. In den Corona-Jahren 2020 und 2021 lag sie deutlich höher – 15,9 Prozent bzw. 14,1 Prozent –, weil Ausgaben wegfielen und viele Haushalte automatisch Geld beiseitegelegt haben. Seitdem hat sich das Ganze stabilisiert: 2022 bei 10,4 Prozent, aktuell wieder etwas höher bei rund 11 Prozent.

Entscheidend ist, was vom Einkommen übrig bleibt, wenn Miete, Versicherungen, Strom, Lebensmittel und Co. bezahlt sind. Und da sind die Unterschiede enorm:

Einkommensgruppe Monatlicher Sparbetrag Sparquote
unter 1.500 € netto 0-75 € 0-5 %
1.500-3.000 € 150-300 € 10-15 %
3.000-5.000 € 450-750 € 15-25 %
über 5.000 € 1.250-2.500 € 25-50 %

Wer unter 1.500 Euro verdient, gibt im Schnitt 78 Prozent seines Einkommens für Fixkosten aus – da bleibt kaum etwas übrig. Bei mittleren Einkommen (1.500–3.000 €) ist Sparen möglich, aber eher defensiv. Richtig nennenswerte Beträge werden erst bei höheren Einkommen zur Regel – das oberste 1 Prozent spart im Jahr durchschnittlich 58.000 Euro.

Auch regional gibt’s Unterschiede. In Westdeutschland liegt das Nettoeinkommen bei 3.830 Euro, im Osten bei 3.015 Euro. Trotzdem wird im Osten prozentual mehr gespart – 11,3 Prozent gegenüber 10,8 Prozent im Westen –, vor allem, weil die Lebenshaltungskosten etwas niedriger sind.

Das Sparverhalten verändert sich auch mit dem Alter. Junge Erwachsene (18–30 Jahre) sparen im Schnitt rund 100 Euro im Monat, oft mit dem Ziel, Rücklagen zu bilden oder für größere Anschaffungen. In der Altersgruppe 30 bis 50 geht es häufig um Hausbau oder Eigentum – dort liegt die Sparquote im Schnitt bei 15 Prozent. Ab 50 rückt die Altersvorsorge in den Fokus – mit Sparquoten von 20 bis 25 Prozent, je nach Situation.

Und selbst kleine Beträge machen über lange Zeit viel aus: Wer mit 25 anfängt und 100 Euro im Monat bei 6 Prozent Rendite anlegt, hat mit 65 ein Vermögen von knapp 200.000 Euro aufgebaut – rein durch Durchhalten, nicht durch Höchstbeträge.

Wie viel Ersparnisse haben Deutsche wirklich?

Viele sparen – aber die Unterschiede sind gewaltig. Während manche Monat für Monat Rücklagen bilden, bleiben bei anderen am Monatsende kaum 50 Euro übrig. Im ersten Halbjahr 2024 lag die durchschnittliche Sparquote bei 11,1 Prozent, was bei einem Pro-Kopf-Einkommen von 2.523 Euro rund 280 Euro monatlich ergibt. Deutschland liegt damit international weit vorne – übertroffen nur von der Schweiz und den Niederlanden.

Insgesamt haben deutsche Haushalte Ende 2024 ein Rekord-Geldvermögen von 9.050 Milliarden Euro aufgebaut. Im letzten Quartal allein wuchs es um 136 Milliarden Euro – ein großer Teil davon durch Kursgewinne an der Börse.

Aber wie so oft steckt der Teufel in der Verteilung. Die reichsten 10 Prozent halten 60 Prozent des gesamten Geldvermögens. Die unteren 50 Prozent kommen gerade mal auf 8 Prozent. Der Durchschnitt liegt bei 239.200 Euro Nettovermögen pro Haushalt, der Median aber nur bei 76.000 Euro. Heißt: Die Hälfte der Haushalte hat weniger als das.

Wie stark Einkommen und Sparverhalten zusammenhängen, zeigt auch der Blick auf die monatlichen Sparbeträge:

Nettoeinkommen Monatliche Ersparnis Sparquote
unter 1.500 € 0-75 € 0-5 %
1.500-3.000 € 150-300 € 10-15 %
über 5.000 € 1.250-2.500 € 25-50 %

Wer wenig verdient, muss bis zu 78 Prozent des Einkommens für Fixkosten ausgeben – da bleibt kaum was übrig. Topverdiener dagegen investieren oft gezielt – vor allem in Aktien und Fonds, die 2024 allein 200 Milliarden Euro an Wertzuwachs gebracht haben.

Trotzdem halten viele Deutsche ihr Geld lieber zurück: 36 Prozent des Geldvermögens stecken in Bargeld oder Sichteinlagen, nur 22,6 Prozent in Aktien und Fonds. Zum Vergleich: In den USA liegt der Aktienanteil bei über 50 Prozent.

Regionale Unterschiede gibt’s auch: In Westdeutschland liegt das Nettoeinkommen bei 3.830 Euro, die Ersparnis bei 421 Euro im Monat. Im Osten sind es 3.015 Euro Einkommen und 332 Euro Ersparnis – die Quote ist dort aber höher (11,3 % statt 10,8 %), weil die Lebenshaltungskosten niedriger sind.

Alter spielt ebenfalls eine Rolle. Junge Erwachsene (18–30) haben im Schnitt 5.000 Euro Vermögen und sparen etwa 100 Euro im Monat. Ab 50 liegt die Sparquote bei 20 bis 25 Prozent, meist zur Absicherung der Rente. Und wer früh anfängt, profitiert: 100 Euro monatlich über 40 Jahre bei 6 Prozent Rendite ergeben fast 200.000 Euro Vermögen – ganz ohne großes Gehalt, nur mit Konsequenz.

Wie viel Geld sollte man monatlich sparen?

Pauschale Antworten helfen selten, wenn es ums Sparen geht – aber es gibt klare Richtwerte, die sich gut als Orientierung eignen. Die bekannteste Faustregel ist die 50-30-20-Regel. Dabei gehen 50 % des Nettoeinkommens in Fixkosten (Miete, Strom, Lebensmittel), 30 % in persönliche Ausgaben (Urlaub, Konsum, Freizeit) und 20 % in Sparen und Investieren.

Wer 2.500 Euro netto im Monat hat, sollte demnach 500 Euro sparen – so die Theorie. Diese 20 Prozent gelten als solide Basis für Altersvorsorge, Notgroschen und Investitionen. Aber nicht jeder kann sich das leisten. Und nicht jeder braucht das Gleiche.

Tatsächlich liegt die durchschnittliche Sparquote in Deutschland 2024 bei 11,1 Prozent, was etwa 280 Euro monatlich pro Person entspricht. Der Unterschied zwischen Theorie und Realität zeigt sich besonders beim Vergleich nach Einkommen:

Nettoeinkommen pro Monat ⌀ Sparbetrag ⌀ Sparquote 💡
unter 1.500 € 0-75 € 0-5 %
1.500-3.000 € 150-300 € 10-15 %
3.000-5.000 € 450-750 € 15-25 %
über 5.000 € 1.250-2.500 € 25-50 %

Je mehr Einkommen, desto mehr Spielraum – klar. Aber auch das Lebensalter spielt eine Rolle.

Junge Erwachsene (20–30) können oft 20 bis 30 Prozent sparen, solange Fixkosten niedrig sind. In der Familienphase zwischen 30 und 50 sinkt die Sparquote meistens auf 10 bis 15 Prozent, weil Wohnen, Kinder und Alltag teurer werden. Ab 50 steigt der Fokus wieder auf Altersvorsorge – mit 20 bis 25 Prozent Sparquote als Ziel, um Rentenlücken zu schließen.

Finanztip empfiehlt für die private Altersvorsorge allein schon 15 Prozent des Nettoeinkommens, am besten investiert in ETFs. Vorher sollte aber ein Notgroschen aufgebaut werden – mindestens 3 bis 6 Monatsgehälter. Bei einem Nettoeinkommen von 2.800 Euro wären das 8.400 bis 16.800 Euro Rücklage. Mehr als 20.000 Euro sollten laut Verbraucherzentrale nicht dauerhaft uninvestiert liegen, sondern besser angelegt werden.

Wie kann ich meine monatliche Sparquote verbessern?

Sparen klappt selten zufällig – es braucht Struktur. Wer seine Sparquote erhöhen will, muss zuerst wissen, wo das Geld eigentlich hinfließt, und dann gezielt steuern, was davon wirklich nötig ist. Mit ein paar konkreten Schritten lässt sich oft mehr zur Seite legen, ohne den Alltag spürbar einzuschränken.

Ein bewährter Ansatz ist das sogenannte „Pay Yourself First“-Prinzip. Statt zu schauen, was am Monatsende übrig bleibt, wird am Monatsanfang automatisch ein fester Sparbetrag zurückgelegt – zum Beispiel 20 % vom Netto. Bei 3.000 Euro Einkommen wären das 600 Euro. Das funktioniert am besten mit einem separaten Sparkonto oder Depot, das nicht im Alltag sichtbar ist. Dauerauftrag einrichten, und der Betrag ist raus, bevor du überhaupt drüber nachdenken musst.

Noch gezielter wird’s mit Zero-Based Budgeting. Dabei wird jeder Euro im Monat verplant – auch fürs Sparen. Die 30 %, die sonst für Freizeit oder Konsum draufgehen, werden aktiv budgetiert, nicht einfach ausgegeben. Wer das ernsthaft durchzieht, kann laut Studien seine Sparquote um 8 bis 12 Prozent steigern – einfach durch mehr Übersicht und bewusste Entscheidungen.

Die größten Hebel liegen aber oft in den laufenden Kosten. Viele zahlen zu viel, zu regelmäßig oder ohne es zu merken. Wer einmal im Jahr alles durchgeht, hat schnell ein paar Hundert Euro mehr im Jahr – oder mehr. Die folgende Übersicht zeigt, wo sich Sparen am meisten lohnt:

Bereich Einsparpotenzial Mögliche Maßnahmen
Versicherungen 15-25 % regelmäßig vergleichen und optimieren
Strom & Gas 20-30 % Anbieterwechsel alle 1-2 Jahre
Streamingdienste 40-60 % Rotationsprinzip statt Dauernutzung
Mobilität 10-15 % ÖPNV, Carsharing, Fahrrad statt Auto

Noch ein unterschätzter Posten: Abos und Dauerdienste. Laut einer Studie der TU München verlieren Durchschnittshaushalte bis zu 720 Euro im Jahr, weil sie laufende Verträge vergessen oder nicht mehr nutzen. Tools wie Subby oder Truebill helfen, diese Kosten automatisch zu erkennen – und im besten Fall zu beenden.

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Sie ist Gründerin von beatvest. Als sie vor einigen Jahren zu Investieren begonnen hatte, fiel ihr persönlich das Problem der Finanzmärkte auf. Das Wissen ist wild verteilt und überwältigend. Man macht sich bei der Auswahl der richtigen Investmentprodukte sorgen und braucht lange bis man Selbstbewusstsein aufgebaut hat. Doch so muss es nicht sein.

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