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Die Energiepreise sinken

Vielleicht ist bei dir in letzter Zeit auch schon Post von deinem Strom-, oder Gasanbieter herein geflattert gekommen. Die Nachricht dürfte dich jedenfalls gefreut haben: Endlich gehen die Energiepreise wieder herunter. Wenn wir die Preise für Strom im Februar 2024 mit denen aus Februar 2023 vergleichen, dann sehen wir einen Rückgang von 16,8%, bei Gas sogar von 17,7%. 

Was heißt das nun aber übersetzt, wenn die Energiepreise sinken? Wenn die Energiepreise sinken, bedeutet das, dass in den meisten Fällen auch die Inflationsrate sinkt. Da Energie in fast allem, was wir machen und kaufen, eine Rolle spielt, bedeutet das Sinken der Energiepreise, dass auch die Herstellung und der Transport von Waren weniger kosten. Wenn diese Kosten sinken, können die Preise für viele Produkte und Dienstleistungen für die Verbraucher:innen niedriger werden. Deshalb kann ein Rückgang der Energiepreise dazu führen, dass die allgemeine Inflation sinkt, weil insgesamt die Lebenshaltungskosten langsamer steigen.

Und genau das passiert auch gerade! Die Inflationsrate innerhalb der Euro-Zone beträgt aktuell „nur noch“ 2,6%. Ein Blick auf Oktober 2022, als die Inflationsrate noch bei 10,6% lag, verrät uns, dass wir schon weit gekommen sind. 

Das Sinken der Energiepreise, bzw. der Inflationsrate könnte darüber hinaus auch einen positiven Effekt auf das Konsumklima haben. Das Konsumklima, oder einfacher gesagt die Kauflaune der Bevölkerung, sagt aus, ob wir aktuell in Shopping-Laune sind, oder unser Geld eher zusammenhalten. In den vergangenen Monaten ließ das Konsumklima eher zu wünschen übrig: Viele Deutsche hatten Sorge, sich die hohen Nachzahlungen für die Nebenkosten nicht leisten zu können. Außerdem sorgte die anhaltend hohe Inflation für sowieso schon leere Geldbeutel.

Ein Anstieg des Konsumklimas dürfte auch die Unternehmen freuen: Denn je besser das Konsumklima ist, desto mehr kaufen du und ich ein und desto höher sind die Umsätze, die die Unternehmen machen.  

Allerdings kann die gesunkene Inflationsrate auch negative Folgen für Sparer:innen haben. Die Zentralbanken haben die Leitzinsen nämlich vor allen Dingen aufgrund der hohen Inflationsrate erhöht und es wird derzeit viel darüber gemunkelt, ob die Zinsen nicht in absehbarer Zukunft wieder abgesenkt werden. Wir erinnern uns: Der Leitzins ist der Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken (z.B. Deutsche Bank oder Commerzbank) Geld bei der Zentralbank leihen oder anlegen können. Dieser Leitzins ist auch richtungsweisend dafür, wie viele Zinsen du auf bspw. dein Tagesgeldkonto bekommst. Für Unternehmen wird es dann übrigens auch wieder günstiger Kredite aufzunehmen, da die sich nicht mehr so hohe Zinsen zahlen müssen. Dadurch stehen sie Investitionsentscheidungen, wie bpsw. dem Bau einer neuen Fabrik im Ausland gewillter gegenüber.

Zinsen auf Tagesgeldkonten werden oft auch als „risikolose Gewinne“ bezeichnet. Der Grund dafür ist, dass das Geld auf einem Tagesgeldkonto keinen Schwankungen unterliegt. Wenn nun aber die Zinsen sinken sollten, dann werden auch die risikolosen Gewinne immer kleiner. Die Folge? Anleger:innen schauen sich wieder nach lukrativeren Wegen um, ihr Geld anzulegen. Das könnten bspw. Aktien sein. 

Du merkst also, dass es aus zwei Gründen bald an der Börse noch einmal nach oben gehen könnte:

  • Unternehmen profitieren von unserer gestiegenen Kauflaune
  • Aufgrund von möglichen günstigeren Krediten können Unternehmen leichter Investitionsentscheidungen treffen und schneller wachsen
  • Anleger:innen interessieren sich wieder mehr für Anlageklassen, die höheres Plus im Portfolio versprechen, wie bspw. Aktien

Wie sich die Börse tatsächlich entwickelt, bleibt abzuwarten. Jedoch zeigt diese Entwicklung wieder einmal, dass das Sparen auf Tagesgeldkonten keine langfristige Alternative zum Investieren ist. So schnell die Zinsen steigen können – Noch schneller können sie genauso gut auch fallen!

Die sinkenden Energiepreise und ihre Konsequenzen sind mehr als nur Schlagzeilen, sie sind wichtige Indikatoren für Wirtschaft und Finanzen. Um ein noch tieferes Verständnis dafür zu entwickeln, wie diese Entwicklungen dich als Verbraucher:in und Investor:in beeinflussen können, empfehle ich dir folgende Artikel aus unserem Archiv, die unterschiedliche Aspekte der aktuellen wirtschaftlichen Lage beleuchten:

Inflation 2023 in Deutschland: Das sind die Auswirkungen

So kommst du wieder an dein Geld

Investieren in Geldmarkt-Fonds: Der Unterschied zu ETFs

Diese Artikel vertiefen dein Verständnis für die aktuelle wirtschaftliche Situation und helfen dir, informierte Entscheidungen über deine finanziellen Schritte zu treffen.

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Sophie liebt jede Art von Wassersport, besonders aber das Kitesurfen. Sie interessiert sich leidenschaftlich für Politik und Finanzen, und wenn man sie etwas über Finanzregulierung fragt, hört sie stundenlang nicht auf zu reden. Sie arbeitet seit über 10 Jahren in der Finanzbranche und kennt diese in und auswendig.

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