Was passiert mit deinem Vermögen, wenn du in Rente gehst? Wie viel kannst du dir monatlich auszahlen, ohne dass das Geld zu früh aufgebraucht ist?
Genau hier setzt unser Entnahmeplan-Rechner an.
Mit wenigen Angaben – etwa zu deinem Vermögen, der geplanten Laufzeit und der erwarteten Rendite – zeigt dir der Rechner, wie lange dein Geld reicht oder welche monatliche Auszahlung möglich ist. Du kannst ganz einfach verschiedene Szenarien durchspielen: mit oder ohne Kapitalverzehr, flexibel oder auf eine feste Dauer geplant.
Unser Ziel bei beatvest ist es, dir echte Klarheit zu geben – nicht mit komplizierten Rechenformeln, sondern mit einem verständlichen, interaktiven Tool, das dir sofort zeigt, wie dein Geld im Ruhestand arbeiten kann.
Was ist ein Entnahmeplan bzw. Auszahlplan?
Ein Entnahmeplan – auch Auszahlplan genannt – ist eine Strategie, mit der wir unser angespartes Vermögen im Ruhestand gezielt, regelmäßig und möglichst nachhaltig aufbrauchen. Statt alles auf einmal abzuheben oder nach Gefühl Geld zu entnehmen, legen wir im Voraus fest, wie viel wir wann und wie lange aus dem Vermögen entnehmen, um unseren Lebensstandard zu sichern.
In der Praxis bedeutet das: Wir haben z. B. ein Depot mit ETFs, Fonds oder anderen Geldanlagen – und daraus zahlen wir uns monatlich oder jährlich einen festen Betrag aus. So entsteht eine Art private Rente. Ziel ist, dass das Geld entweder für eine bestimmte Zeit (z. B. 20 oder 30 Jahre) oder im Idealfall lebenslang reicht – je nachdem, ob wir mit oder ohne Kapitalverzehr planen.
Ein guter Entnahmeplan berücksichtigt:
- die Rendite der Anlage (z. B. 4 % jährlich),
- die Inflation (weil unsere Kaufkraft erhalten bleiben soll),
- die Lebenserwartung (wie lange das Geld reichen muss),
- und die beste Reihenfolge, aus welchen Töpfen (z. B. Tagesgeld, ETF, Riester) entnommen wird – auch mit Blick auf Steuern.
Wir bei beatvest empfehlen: Wer entspannt in den Ruhestand starten will, sollte rechtzeitig einen Entnahmeplan aufstellen – am besten noch vor Rentenbeginn. Denn aus „Vermögen haben“ wird erst dann finanzielle Sicherheit, wenn klar ist, wie daraus zuverlässig Einkommen wird.
So funktioniert der Entnahmeplan-Rechner
Mit unserem Entnahmeplan-Rechner kannst du ganz einfach herausfinden, wie viel du dir monatlich auszahlen lassen kannst, ohne dein Vermögen zu früh zu verbrauchen – oder wie lange dein Kapital bei einer bestimmten Entnahmehöhe reicht. Das Tool zeigt dir, wie dein Geld über die Jahre arbeitet und wann es aufgebraucht ist – je nachdem, ob du mit oder ohne Kapitalverzehr planst.
In diesem Beispiel siehst du:
Du startest mit 100.000 €, planst mit einer jährlichen Rendite von 5 %, möchtest dir 25 Jahre lang monatlich etwas auszahlen und das Kapital vollständig aufbrauchen (Kapitalverzehr: Ja).
Ergebnis:
- Monatliche Auszahlung: 578 €
- Gesamtauszahlung über 25 Jahre: 173.441 €
- Restkapital am Ende: 0 €
Der Rechner berücksichtigt dabei den Zinseszinseffekt und zeigt im Diagramm genau, wie sich dein Vermögen über die Jahre reduziert. So erkennst du, wie lange dein Geld reicht – und kannst mit wenigen Klicks verschiedene Szenarien durchspielen, z. B. mit anderer Laufzeit, Rendite oder ohne Kapitalverzehr.
Unser Tipp: Nutze den Rechner regelmäßig zur Orientierung – z. B. vor dem Ruhestand oder bei größeren Finanzentscheidungen. Denn aus deinem Vermögen wird erst dann finanzielle Sicherheit, wenn du weißt, wie du es planvoll nutzt.
Beispiel: So funktioniert die Kapitalentnahme im Ruhestand
Stell dir vor, Herr Becker, 65 Jahre alt, geht in den Ruhestand.
Er hat im Laufe seines Berufslebens 100.000 Euro angespart – z. B. über einen ETF-Sparplan. Seine gesetzliche Rente beträgt 1.200 Euro im Monat, aber um seinen gewohnten Lebensstandard zu halten, benötigt er rund 1.800 Euro monatlich. Es fehlt also eine Lücke von 600 Euro, die er über sein Erspartes decken möchte.
Herr Becker überlegt sich eine Entnahmestrategie mit folgenden Annahmen:
- Er möchte 25 Jahre lang Kapital entnehmen, also bis zum Alter von 90.
- Sein Kapital bleibt währenddessen zu 5 % jährlich verzinst (z. B. durch ein ausgewogenes ETF-Depot).
- Er ist bereit, das Kapital über die Zeit vollständig zu verbrauchen (Kapitalverzehr).
Mit diesen Daten berechnet er: Er kann sich monatlich 578 Euro auszahlen lassen.
Damit liegt er zwar etwas unter seiner Wunschlücke, aber kommt fast auf den Betrag, den er braucht – und das mit einem klaren Plan.
*Werte gerundet zur Veranschaulichung
Was lernt Herr Becker daraus?
- Sein Erspartes reicht bei gleichbleibender Entnahme exakt 25 Jahre.
- Das Geld „arbeitet mit“ – durch die Verzinsung wächst es anfangs noch etwas, obwohl er gleichzeitig entnimmt.
- Der Kapitalverlauf ist planbar – am Ende bleibt kein Kapital übrig, aber auch keine Lücke offen.
Mit dieser Strategie kann Herr Becker die Rentenlücke fast komplett decken – und muss sich keine Sorgen machen, dass ihm das Geld vorzeitig ausgeht.
Zudem könnte er mit kleineren Anpassungen (z. B. 550 Euro statt 578 Euro) sogar auf über 90 Jahre planen.
Ein gut durchdachter Entnahmeplan schafft Klarheit, Sicherheit – und ein Stück finanzielle Freiheit im Ruhestand. Wer weiß, wie lange das Geld reicht und wie viel monatlich möglich ist, kann deutlich entspannter in den nächsten Lebensabschnitt starten.
Kann man im Alter sein Vermögen aufbrauchen?
Ja, man kann – und in vielen Fällen sollte man es sogar bewusst tun.
Das nennt sich Kapitalverzehr. Denn anders als in der Ansparphase geht es im Ruhestand nicht mehr darum, Vermögen zu mehren, sondern darum, es sinnvoll und planvoll zu nutzen, um den eigenen Lebensstandard zu sichern. Die zentrale Frage ist also nicht ob, sondern wie man sein Vermögen aufbraucht – ohne dass es zu früh zur Neige geht.
Ein bewusst geplanter Kapitalverzehr kann viele Vorteile haben: Wer etwa mit 65 in Rente geht und eine durchschnittliche Lebenserwartung von rund 85 Jahren hat, kann sein Vermögen über 20 bis 30 Jahre gezielt entnehmen – z. B. mithilfe eines Entnahmeplans. So entsteht ein zusätzliches monatliches Einkommen, das gemeinsam mit der gesetzlichen Rente die Lücke zum tatsächlichen Bedarf schließt. Wird das Kapital dabei weiterhin verzinst oder investiert (z. B. über ein ETF-Depot), kann es sich trotz Entnahme weiter entwickeln – und länger reichen, als viele denken.
Wichtig ist: Wer Kapital vollständig aufbraucht, braucht ein realistisches Gefühl für Lebenserwartung, Inflationsrisiken und Marktentwicklungen. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann mit einer Sicherheitsreserve planen oder einen Teil des Vermögens als Notfallpuffer behalten – z. B. für Pflegekosten.
Und wer bewusst nicht alles aufbrauchen möchte, etwa um zu vererben, muss das in die Entnahmestrategie einbauen.
Entnahme mit oder ohne Kapitalverzehr?
Wenn du im Ruhestand regelmäßig Geld aus deinem Vermögen entnehmen möchtest, hast du grundsätzlich zwei Möglichkeiten: mit Kapitalverzehr oder ohne Kapitalverzehr. Die Entscheidung hängt von deinen Zielen ab – etwa, ob du das Vermögen vollständig nutzen möchtest oder es erhalten willst (z. B. für spätere Pflegekosten oder als Erbe).
Hier ist ein konkretes Beispiel, das den Unterschied zwischen Entnahme mit und ohne Kapitalverzehr zeigt. Wir rechnen mit denselben Ausgangsdaten und zeigen dir, wie unterschiedlich sich die Entnahmestrategien auswirken können.
Ausgangsdaten
- Vermögen: 100.000 Euro
- Laufzeit: 25 Jahre
- Durchschnittliche jährliche Rendite: 4 %
- Entnahmeintervall: monatlich
- Ziel: Entnahmestrategie im Ruhestand vergleichen
Herr Müller geht mit 65 in Rente, braucht zusätzlich zur gesetzlichen Rente 500 € monatlich. Mit einem Entnahmeplan über 25 Jahre kann er sich 530 € monatlich leisten. Das reicht für seinen Bedarf – aber nach 25 Jahren ist das Vermögen aufgebraucht.
Frau Schneider will ihr Vermögen möglichst erhalten – etwa für Pflegekosten oder als Erbe. Bei gleicher Rendite kann sie sich 333 € monatlich lebenslang auszahlen lassen – ihr Kapital bleibt vollständig erhalten.
Mit Kapitalverzehr kannst du mehr pro Monat entnehmen, aber musst dafür einplanen, dass dein Vermögen irgendwann aufgebraucht ist. Ohne Kapitalverzehr bleibst du langfristig abgesichert, bekommst dafür aber weniger monatlich. Welche Variante besser passt, hängt davon ab, wie lange du planst, welche Sicherheitsbedürfnisse du hast – und ob du dein Vermögen „verbrauchen“ oder erhalten möchtest.