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Wer bekommt 1.800 € Elterngeld ausgezahlt?

1.800 Euro Elterngeld pro Monat erhalten Eltern, die vor der Geburt mindestens 2.770 Euro Elterngeld-Netto verdient haben. Voraussetzung ist, dass während des Elterngeldbezugs kein Erwerbseinkommen erzielt wird. Der Betrag ist der gesetzlich festgelegte Höchstsatz und kann nicht überschritten werden.

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Der Höchstbetrag beim Elterngeld liegt bei 1.800 Euro im Monat – doch nur wenige erreichen diesen Wert tatsächlich. Ob du dazugehörst, hängt vor allem davon ab, wie viel du vor der Geburt verdient hast und ob du während des Elterngeldbezugs weiterarbeitest. In diesem Beitrag schauen wir uns an, wer den Maximalbetrag bekommt, wie er berechnet wird und was du beachten musst, um möglichst viel Elterngeld zu erhalten.

Wer bekommt 1.800 € Elterngeld?

Den monatlichen Elterngeld-Höchstbetrag von 1.800 Euro erhalten Eltern, die im maßgeblichen Bemessungszeitraum – das sind die letzten 12 vollständig abgerechneten Kalendermonate vor der Geburt – ein durchschnittliches Elterngeld-Nettoeinkommen von mindestens 2.770 Euro pro Monat hatten. Das ist die sogenannte Kappungsgrenze. Einkommen über dieser Grenze wird nicht zusätzlich ersetzt – der Anspruch bleibt bei maximal 1.800 Euro gedeckelt.

Während des Elterngeldbezugs darf kein Einkommen mehr erzielt werden. Schon eine geringfügige Beschäftigung während des Bezugsmonats würde den Anspruch senken – selbst beim Basiselterngeld.

Kann man mehr als 1800 Euro Elterngeld bekommen?

Nein, mehr als 1.800 Euro Elterngeld pro Monat sind beim Basiselterngeld nicht möglich.

Das ist der gesetzlich festgelegte Höchstbetrag – selbst wenn dein Einkommen vor der Geburt deutlich höher lag. Die sogenannte Kappungsgrenze liegt bei einem Elterngeld-Netto von 2.770 Euro monatlich. 65 % davon ergeben exakt 1.800 Euro – alles, was über diesen Betrag hinausgeht, wird nicht berücksichtigt.

Auch durch Bonuszahlungen oder besondere Umstände lässt sich der Höchstbetrag nicht überschreiten. Selbst wenn du vor der Geburt 4.000 Euro netto verdient hast, bekommst du trotzdem maximal 1.800 Euro Elterngeld pro Monat, wenn du in der Elternzeit nicht arbeitest.

Beim ElterngeldPlus liegt der Maximalbetrag sogar nur bei 900 Euro pro Monat, weil dort nur die Hälfte des Basiselterngeldes gezahlt wird – dafür aber doppelt so lange. Auch hier sind 1.800 Euro pro Monat ausgeschlossen, selbst wenn du ElterngeldPlus und Partnerschaftsbonus kombinierst.

Wie wird das Elterngeld-Netto berechnet?

Das Elterngeld richtet sich nicht nach dem Netto auf deiner Gehaltsabrechnung, sondern nach dem sogenannten Elterngeld-Netto – einem speziell berechneten Betrag, der auf deinem durchschnittlichen Bruttoeinkommen der letzten zwölf Monate vor der Geburt basiert. Die Elterngeldstelle rechnet mit einem vereinfachten Verfahren, bei dem pauschale Abzüge für Steuern, Sozialversicherungen und Werbungskosten angesetzt werden.

Zuerst wird dein gesamtes Brutto aus dem Bemessungszeitraum durch zwölf geteilt. Danach werden pauschal 102,50 Euro als Werbungskosten abgezogen, gefolgt von rund 21 % Sozialabgaben (für Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung). Anschließend wird ein fiktiver Steuerabzug berechnet – abhängig von der Steuerklasse, die du überwiegend im Bemessungszeitraum hattest. Das Ergebnis ist dein Elterngeld-Netto – und darauf wird dann in der Regel die Ersatzrate von 65 % angewendet (bzw. mehr bei geringem Einkommen).

Beispiel: Bei einem durchschnittlichen Brutto von 3.500 Euro ergibt sich nach allen Pauschalen ein Elterngeld-Netto von etwa 2.400 Euro. Daraus entstehen bei 65 % Ersatzrate etwa 1.560 Euro Elterngeld pro Monat – vorausgesetzt, du verdienst während des Bezugs nichts hinzu.

Das Elterngeld-Netto legt also fest, wie hoch dein Elterngeld wirklich ausfällt – unabhängig davon, was monatlich auf deinem Gehaltszettel steht. Wer gut plant, kann gezielt Einfluss auf die Höhe nehmen – zum Beispiel über Steuerklassenwahl oder durch Einmalzahlungen außerhalb des Bemessungszeitraums

Was passiert, wenn das Einkommen höher als 2.770 Euro ist?

Einkommen oberhalb der Kappungsgrenze wird nicht berücksichtigt.

Das bedeutet: Auch wenn du 4.000 Euro netto verdienst, bekommst du nicht mehr als 1.800 Euro Elterngeld. Die Deckelung greift bei 2.770 Euro Nettoeinkommen – was 1.800 Euro Elterngeld entspricht (65 % von 2.770 €).

Einkommensgrenzen für den Elterngeld-Anspruch

Neben der Kappungsgrenze gibt es auch absolute Einkommensgrenzen, ab denen kein Anspruch auf Elterngeld mehr besteht. Diese Grenze wurde in den letzten Jahren mehrfach gesenkt und hängt vom Geburtsdatum des Kindes ab:

Geburtsdatum des Kindes Einkommensgrenze (zu versteuerndes)
Bis 31. März 2024 300.000 € (Paare) / 250.000 € (Alleinerziehende)
1. April 2024 bis 31. März 2025 200.000 € (einheitlich)
Ab 1. April 2025 175.000 € (einheitlich)

Wichtig: Diese Grenzen beziehen sich auf das zu versteuernde Einkommen, das deutlich niedriger als das Bruttoeinkommen ist – da hier Freibeträge, Werbungskosten und Sonderausgaben abgezogen werden.

Wird das Elterngeld gekürzt, wenn ich arbeite?

Ja. Um den vollen Höchstbetrag von 1.800 Euro zu bekommen, darfst du während des Elterngeldbezugs keiner Erwerbstätigkeit nachgehen.

Sobald du arbeitest – auch in Teilzeit oder Minijob – wird dein Elterngeld entsprechend gekürzt, da nur noch die Differenz zwischen dem früheren und dem aktuellen Einkommen ersetzt wird.

Wer arbeiten möchte, sollte über ElterngeldPlus nachdenken. Dort bleibt ein Teil des Einkommens anrechnungsfrei, die maximale monatliche Auszahlung liegt hier aber unter 1.800 Euro, da nur die Hälfte des Basiselterngeldes gezahlt wird.

Wird das Elterngeld versteuert?

Nein – das Elterngeld ist steuerfrei, wird aber über den Progressionsvorbehalt berücksichtigt.

Das heißt: Es erhöht den Steuersatz für dein übriges Einkommen im Steuerjahr, was am Jahresende zu einer Steuernachzahlung führen kann. Wer also den Höchstbetrag von 1.800 Euro monatlich erhält, sollte eine Steuererklärung abgeben und Rücklagen bilden.

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Sie ist Gründerin von beatvest. Als sie vor einigen Jahren zu Investieren begonnen hatte, fiel ihr persönlich das Problem der Finanzmärkte auf. Das Wissen ist wild verteilt und überwältigend. Man macht sich bei der Auswahl der richtigen Investmentprodukte sorgen und braucht lange bis man Selbstbewusstsein aufgebaut hat. Doch so muss es nicht sein.

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